Alibaba startet Technologie-Allianz gegen Fälscher

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Der chinesische Großkonzern Alibaba hat eine neue Allianz gegen Produktpiraterie gegründet und will gemeinsam mit internationalen Marken gegen Fälschungen vorgehen. Dabei setzt das Unternehmen auf technisches Know-how und Big Data.

Rund 20 Mitglieder soll Alibabas neue Anti-Piratrie-Allianz bereits haben, darunter bekannte Marken wie Louis Vuitton, Mars und Samsung. Ziel der sogenannten Alibaba Big Data Anti-Counterfeiting Alliance soll es sein, Branchen-Know-how sowie technisches Wissen zusammenzuführen und so gezielt gegen den Verkauf von Fälschungen auf Alibabas Handelsplattformen vorzugehen.

„Die stärksten Waffen, die wir heutzutage gegen Produktpiraterie haben, sind Datensammlung und Datenanalyse, und die einzig sinnvolle Art vorzugehen, ist dies gemeinsam zu tun“, so Jessie Zheng, leitende Managerin bei Alibaba. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Allianz die digitale Revolution im weltweiten Kampf gegen Produktfälschungen beschleunigen kann.“

Angaben des Internet-Giganten zufolge sollen Alibabas Anti-Fälschungs-Technologien mehr als 10 Millionen Produktlistungen pro Tag überprüfen können. So soll der Einsatz von Big Data, künstlicher Intelligenz und speziellen Algorithmen allein zwischen Mai und Juli 2016 dazu beigetragen haben, mehr als 400 Fälscher-Organisationen zu enttarnen. Über 330 Verdächtige sollen als Folge verhaftet und Fälschungen im Wert von rund 1,4 Billionen Yuan (ca. 195 Millionen Euro) sichergestellt worden sein.

Neben dem Einsatz moderner Technologien geht Alibaba auch gerichtlich gegen Fälscher vor.
Anfang Januar beispielsweise reichte der Großkonzern Klage gegen zwei Händler ein, die über seine Handelsplattformen Fälschungen verkauft haben sollen. „Der Verkauf von gefälschten Produkten ist nicht nur ein Verstoß gegen unsere Handelsvereinbarungen, er stellt auch einen Verstoß gegen die Rechte der Markeninhaber dar“, so Zheng. „Unsere Kunden werden mit minderwertiger Ware beliefert. Dies schadet dem Vertrauen der Verbraucher in unsere Handelsplattform.“

In der Vergangenheit war Alibaba mehrfach wegen Fälschungen auf seinen Verkaufsplattformen in Kritik geraten. Beispielsweise wurde Alibaba mehrfach von Marken wie Yves Saint Laurent und Gucci verklagt und aufgrund der anhaltenden Fälschungsvorwürfe aus der Internationalen Koalition gegen Produktfälschung ausgeschlossen.

Auch Konkurrent Amazon reagierte Ende letzten Jahres und verschärfte etwa die Handelsbedingungen auf seinem Marketplace im Kampf gegen Fälschungen.

Quellen: China Internet Information Center, Alizila

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