Amazon verschärft Handelsbedingungen auf Marketplace

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Der US-Versandhändler Amazon führt neue Gebühren für den Verkauf von Markenprodukten auf seinem Marketplace in den USA ein. Dadurch möchte das Unternehmen verhindern, dass unautorisierte Händler Fälschungen über seine Handelsplattform vertreiben.

Zwischen 1.000 und 1.500 US-Dollar (rund 900 bis 1.300 Euro) sollen Marketplace-Händler künftig bezahlen, um Produkte bestimmter Marken über Amazons US-amerikanische Seite zu verkaufen. Die Kosten entstehen den Händlern dabei jeweils pro angemeldeter Marke und können in der Höhe variieren. Zudem müssen die Händler nachweisen, mindestens 30 Produkte der Marke in den letzten 90 Tagen vom Hersteller oder von Distributoren eingekauft zu haben.

Durch die zusätzlichen Auflagen, von Amazon als „brand gating“ bezeichnet, sollen Kunden vor illegalen Fälschungen geschützt werden. Welche Marken das neue Gebührensystem genau umfasst, ist bislang noch nicht bekannt. Ersten Erfahrungsberichten zufolge mussten amerikanische Marketplace-Händler beispielsweise 1.500 US-Dollar für den Verkauf von Adidas- oder Asics-Schuhen bezahlen, sowie 1.000 US-Dollar etwa für den Verkauf von Artikeln der Marken Samsung, Hasbro, Lego oder Pokemon.

„Für bestimmte Produkte und Produktkategorien verlangt Amazon zusätzliche Kontrollen, Gewährleistungen und Gebühren“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens die neuen Sicherheitsmaßnahmen. „Wir wollen, dass unsere Kunden sich beim Kauf auf Amazon sicher fühlen können.“

Viele Verkäufer empfinden solche Maßnahmen dagegen als frustrierend und befürchten, ihre Verkaufsplattform zu verlieren. Eine Händlerin kommentierte beispielsweise, dass die Händler nun die Zeche für das Fälschungs-Problem bezahlen müssten.

Die Neuerungen sollen jedoch zunächst nur neue Verkäufer betreffen. „Vertreibt ein Händler bereits seit längerem Produkte auf Amazon, die jetzt einer Gebühr unterliegen, so kann er dies auch weiterhin tun ohne dafür die Gebühr entrichten zu müssen.“

Erst vor kurzem erregte der Schuhersteller Birkenstock mit der Weigerung, seine Produkte über Amazon zu verkaufen, große Aufmerksamkeit; Hintergrund war auch hier der Handel mit gefälschten Produkten auf der Amazon.com-Seite (wir berichteten).

Quellen: CNBC, Computer Base, TechTimes

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