Amazon verspricht bessere Kooperation mit Behörden

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Mehr Daten von mutmaßlichen Verkäufern von Fälschungen mit Strafverfolgungsbehörden teilen – so möchte Amazon wohl den Kampf gegen Plagiate verstärken. Parallel dazu droht dem Konzern jedoch, nun in die US-Liste der Notorious Markets aufgenommen zu werden.

Amazon möchte künftig mehr Informationen über mögliche Fälschungsverkäufe auf den eigenen Plattformen an Strafverfolgungsbehörden weiterleiten, so ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Bislang teilt der Onlinehändler nur dann Informationen über Verkäufer mutmaßlicher Fälschungen mit Behörden, wenn sie ausreichend erscheinen, um rechtliche Schritte einzuleiten. Zukünftig wolle Amazon dagegen bereits entsprechende Daten weitergeben, wenn bestätigt sei, dass es sich bei einem verkauften Produkt um eine Fälschung handle.

Demzufolge plane der Internet-Gigant, entsprechende Daten zu teilen, sobald der Handel mit Plagiaten bestätigt wurde, der Account des Verkäufers deaktiviert wurde und dessen Inhaber nicht widersprochen hat. In dem Fall wolle man den Namen des Händlers, den Unternehmensnamen, Details zum Produkt sowie die Kontaktdaten des Verkäufers an europäische und US-amerikanische Strafverfolgungsbehörden weiterleiten. In den vergangenen Wochen habe es bereits Treffen mit Behördenvertretern gegeben, berichtet Reuters.

Die US-amerikanische Regierung unter Donald Trump erwog zuletzt, Amazon in die Liste der Notorious Markets aufzunehmen. Betroffen wären in diesem Fall wohl einige der ausländischen Seiten des Konzerns, so das Wall Street Journal. Eine Entscheidung durch den US-Handelsbeauftragten (USTR) steht noch aus; entsprechende Vorschläge waren 2018 bereits verworfen worden. Der Wirtschaftsverband American Apparel and Footwear Association (AAFA) hatte im Herbst 2019 erneut gefordert, Amazon auf die Überwachsungsliste zu setzen.

Amazon wurde kürzlich vorgeworfen, dass der Onlinehändler bewusst den Kampf gegen den Handel mit Fälschungen vernachlässige, um keine Einbußen im eigenen Geschäft hinnehmen zu müssen.

Quellen: Reuters, Wall Street Journal, USTR

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