CPUs, Spielzeug, Motorroller – Meldungen in aller Kürze

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Deutschland: Gefälschte AMD‑CPUs im Umlauf // Frankreich: Hunderttausende Spielzeugfälschungen beschlagnahmt // Vietnam: Fälscherring für E‑Motorroller zerschlagen // Schweiz: Vereinfachte Vernichtung von Kleinsendungen

Deutschland: Gefälschte AMD‑CPUs im Umlauf
Täuschend echt, aber ohne Funktion: In mehreren Fällen wurden kürzlich vollständig gefälschte Computerprozessoren des US-amerikanischen Chip-Entwicklers AMD entdeckt. Betroffen sind auch aktuelle Modelle wie der Ryzen 9800X3D. Während die Fälschungen laut Medienberichten über perfekt nachgeahmte Verpackungen verfügen, sind sie vollkommen funktionslos, da die eigentlichen Chips komplett fehlen. Neben der Verpackung erscheinen demnach auch Teile wie die Platine professionell gemacht zu sein, so dass die Experten der IT-Zeitschrift heise online bereits letztes Jahr über eine Gruppe mit großen technischen und finanziellen Ressourcen spekulieren, die solche Fakes in Serie herstellen könnte. Im aktuellen Fall sei die Fälschung offenbar im deutschsprachigen Raum über Amazon verkauft worden, die Quelle der Plagiate bleibe aber unbekannt. Die Journalisten von heise online hatten auch schon vor gefälschten Netzwerkkarten des Markenherstellers Intel gewarnt, die bei namhaften Online-Händlern gekauft worden waren.

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Frankreich: Hunderttausende Spielzeugfälschungen beschlagnahmt
Zollbehörden im südfranzösischen Bayonne haben über 500.000 gefälschte Spiele und Spielzeuge beschlagnahmt. Wie kürzlich bekannt gegeben wurde, entdeckten die Beamten im April bei einer Kontrolle im Expressfrachtverkehr gefälschte Spielkarten. Weitere Untersuchungen zeigten, dass der Empfänger die Waren über das Internet weiterverkaufte. Bei einer Durchsuchung des Wohnsitzes des Verdächtigen wurden neben den gefälschten Artikeln auch 2,5 kg Cannabisharz gefunden. Die beschlagnahmten Fälschungen, darunter Spielkarten und Plüschtiere, hätten laut Behörden einen Wert von über 75.000 Euro gehabt.

Vietnam: Fälscherring für E‑Motorroller zerschlagen
Polizeibeamte in Hanoi haben Mitte Juli einen Fälscherring zerschlagen, der gefälschte Elektromotorräder hergestellt und verkauft hatte. Laut Medienberichten hätten die Fälscher nachgemachte E-Motorroller in der Bac Ninh‑Provinz in der Nähe von Hanoi hergestellt, um sie dann in großer Zahl in der Hauptstadt zu verkaufen. Die Plagiate seien zusammen mit gefälschten Unterlagen vertrieben worden, mit denen die angeblich legitime Herkunft der Roller bestätigt werden sollte. Die Behörden führten zunächst Razzien bei mehreren Händlern in Hanoi durch, kurz darauf auch bei der Herstellerfirma. Dabei wurden unter anderem über 100 Elektromotorräder ohne legitime Rechnungen oder Papiere beschlagnahmt. Die Fahrzeuge zeigten laut Bericht Anzeichen von Fälschungen, darunter manipulierte Rahmen- und Motornummern.

Schweiz: Vereinfachte Vernichtung von Kleinsendungen
Seit Anfang Juli vereinfacht ein neues Bundesgesetz in der Schweiz die Vernichtung von Fälschungen in Kleinsendungen. Wenn der Rechteinhaber das neue, vereinfachte Verfahren mit seinem Zollhilfeantrag beantragt hat, wird zunächst nur die Person, die die Ware bestellt hat, über eine Beschlagnahme an der Grenze informiert. Ist der Besteller einverstanden, werden die Plagiate direkt vernichtet. Nur falls der Besteller die Vernichtung ablehnt, wird der Rechteinhaber informiert, um weitere Schritte einleiten zu können. Als Kleinsendungen gelten dabei Pakete mit bis zu drei Artikeln und einem Gewicht von maximal fünf Kilogramm. Für das Verfahren zuständig ist das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE), dem die beschlagnahmten Sendungen vom Schweizer Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) übergeben werden. Mit einem Video erklärt das IGE das Verfahren. Die Schweizer Wirtschaft ist stark von Produktpiraterie betroffen: Fälschungen verursachten milliardenschwere Verluste für Schweizer Unternehmen, so eine Studie der OECD.

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