Deutsch-dänische Aktion beschlagnahmt Raubkopien

Während einer Razzia der deutschen Staatsanwaltschaft und dänischen Polizei wurden jüngst rund 60.000 gefälschte DVDs beschlagnahmt. Nach bisherigem Stand hatten die verantwortlichen Raubkopierer in den letzten Jahren bereits einen Umsatz in Millionenhöhe gemacht.

Mehrere Monate ermittelte die Bezirkskriminalinspektion Flensburg wegen akutem Verdacht auf unerlaubte gewerbsmäßige Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke. Im Fokus der Ermittlungen standen das dänische Pattburg sowie das grenznahe deutsche Harrislee. Gemeinsam mit Vertretern der Staatsanwaltschaft und Beamten der dänischen Polizei aus Esbjerg durchsuchte das Kommissariat 3 für Vermögens- und Wirtschaftskriminalität (K 3) Ende April fünf Wohn- und Geschäftsgebäude. Fündig wurden die Beamten schnell. Allein in einer einzigen Lagerhalle in Pattburg fanden die Behörden etwa 80.000 DVDs, wovon rund 60.000 Exemplare wegen des Verdachts auf Raubkopien durch die dänische Polizei beschlagnahmt wurden.

Die Ermittlungen, die sich vor allem auf zwei deutsche Tatverdächtige konzentrierten, wurden durch eine Strafanzeige  der GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e. V.) angestoßen. In der in Pattburg durchsuchten Lagerhalle fanden die Ermittler neben den DVDs und Blu-Rays auch diverse Computer und Brennstationen sowie Buchhaltungsunterlagen und einen fünfstelligen Bargeldbetrag.

Nach aktuellen Schätzungen belief sich der Gesamtumsatz der zwei Raubkopierer in den letzten Jahren auf rund 3 Millionen Euro. Erst die genauen Auswertungen der K 3-Beamten und IT-Experten von Kriminalpolizei und GVU werden zeigen, wie hoch der tatsächlich illegal erwirtschaftete Anteil ist.

Doch schon jetzt ist deutlich, dass die zwei Tatverdächtigen vorsätzlich im großen Stil kriminell gehandelt haben. So denkt auch Peter Petersen, Leiter des K 3 bei der Bezirkskriminalinspektion Flensburg: „Die Tatverdächtigen haben offenbar gezielt den grenznahen Raum und die früheren Unterschiede zwischen dem deutschen und dänischen Rechtssystem, die die Strafbarkeit des gewerblichen Handelns betreffen, ausgenutzt.“

Um einen Einzelfall handelt es sich bei dem jüngsten Fund nicht. Erst im Juli 2014 berichteten wir zum Beispiel über die erfolgreiche Razzia in einer Piraten-Fabrik in Aschaffenburg und im Dezember 2014 über die Beschlagnahmung hunderter Internet-Domains, die u. a. dafür genutzt wurden, Raubkopien illegal zu verkaufen.

Quelle: Polizeidirektion Flensburg

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