EUIPO-Studie zeigt Verbindung von Piraterie und Malware

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Websites, die mutmaßlich urheberrechtsverletzende Inhalte illegal anbieten, können gefährlich sein: Wie jetzt eine neue Studie des EUIPO bestätigt, müssen Nutzer mit Infektion durch Schadsoftware und dem Diebstahl sensibler Daten rechnen.

Der illegale Download urheberrechtlich geschützter Inhalte wie Filme, Musik oder Videospiele kann beträchtliche Risiken mit sich bringen. Das geht aus einer neu veröffentlichten Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor, bei der IT- und Kriminalforscher Schadsoftware und unerwünschte Programme von tausenden häufig besuchten Websites überprüften. Die analysierten Seiten stehen alle im Verdacht, urheberrechtsverletzende Inhalte illegal anzubieten. Die untersuchten Seiten sind dabei überwiegend in den USA gehostet, nur wenige laufen über Server innerhalb der EU.

Die fraglichen Websites bieten illegale Downloads und Streaming-Angebote an – oft ohne Registrierung öffentlich zugänglich und vordergründig kostenlos. Damit verbunden sind allerdings häufig schädliche Geschäftsmodelle: So verbreiten diese Webseiten oft auch Schadsoftware (Malware) und potenziell unerwünschte Programme (PUP) oder bringen Nutzer dazu, solche Programme herunterzuladen und zu installieren, etwa indem sie als Spiele oder Streaming-Clients ausgegeben werden. Oftmals wird dann versucht, mittels Social-Engineering-Tricks die Nutzer auch zur Angabe persönlicher Daten zu bringen.

Angreifer können sich in der Folge Zugriff auf die Hard- bzw. Softwarekonfiguration des genutzten Geräts verschaffen und gegebenenfalls auch auf sensible Informationen der Endnutzer. Wie der Studie zudem entnommen werden kann, beschränkt sich diese Gefährdung durch Schadsoftware auch längst nicht mehr auf die Nutzer von Windows-PCs; auch macOS-Rechner und das Smartphone-Betriebssystem Android sind betroffen.

Die potenziellen Folgen für Betroffene sind weitreichend: Es droht der Diebstahl von Kontoinformationen und damit verbundene finanzielle Schäden sowie die Entwendung persönlicher Daten und grundsätzlich aller Informationen, die beispielsweise im Browser gespeichert sind oder über die Tastatur eingegeben werden.

Die EUIPO-Studie unter dem Titel Ermittlung und Analyse von Schadsoftware auf Websites, die mutmaßlich Urheberrechte verletzen wurde in Zusammenarbeit mit dem Interregionalen Forschungsinstitut der Vereinten Nationen für Kriminalität und Rechtspflege (UNICRI) durchgeführt.

Quelle: EUIPO

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