Fälscher zahnmedizinischer Produkte verurteilt

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Nach erfolgreichen Ermittlungen der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel wurde in Großbritannien jetzt erstmalig ein Fälscher zahnmedizinischer Produkte strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Der Mann hatte gefährliche Imitate von Zahnbohrern über das Internet verkauft.

Die britische Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA) hatte Ermittlungen aufgenommen, nachdem der Originalhersteller der Zahnbohrer von dubiosen Internet-Angeboten für seine Produkte erfahren hatte. Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, dass der mutmaßliche Fälscher die illegalen Imitate für rund 10 Pfund (circa 13 Euro) pro Stück aus China importiert hatte, um sie dann für rund 75 Pfund (knapp100 Euro) online zu verkaufen.

Der tatsächliche Verkaufspreis derartiger zahnmedizinischer Produkte liegt jedoch deutlich höher, bei circa 300 bis 600 Pfund pro Gerät. Um seine Fälschungen authentisch wirken zu lassen, hatte der Mann Logo-Aufkleber appliziert bevor er diese auf eBay zum Verkauf anbot.

Die Experten der MHRA warnen ausdrücklich vor solch billigen Imitaten, da derartige Zahnbohrer während der Behandlung im Mund der Patienten auseinanderbrechen und schwerwiegende Verletzungen hervorrufen könnten. Alistair Jeffrey von der MHRA mahnt daher zur Vorsicht. „Es ist absolut entscheidend, dass Zahnmediziner ihr Zubehör ausschließlich aus vertrauenswürdigen Quellen beziehen. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.“

Bereits 2014 hatte die MHRA eine Warnung in Bezug auf gefälschte zahnmedizinische Produkte herausgegeben nachdem in nur sechs Monaten über 12.000 illegale Imitate sichergestellt worden waren (wir berichteten). Insgesamt konnten die Ermittler der MHRA in den letzten vier Jahren allein mehr als 700 gefälschte Zahnbohrer konfiszieren – die Dunkelziffer schätzen Experten deutlich höher.

Für den Handel mit nachgemachten Dental-Produkten wurde der in Großbritannien überführte Fälscher jetzt zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten sowie einer Geldstrafe von 2.000 Pfund (knapp 2.600 Euro) verurteilt. Darüber hinaus muss der Mann 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und darf fünf Jahre lang nicht als Unternehmensleiter tätig sein.

Quelle: Mirror

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