Filmverband plant Prozess gegen Internetanbieter

Neben dem rechtlichen Vorgehen gegen Piraterie-Webseiten möchte der US-Filmverband MPAA nun auch gegen Internetanbieter vorgehen, die diese Dienste bereitstellen. Das geht aus einer öffentlich gewordenen E-Mail des Verbands an amerikanische Filmstudios hervor.

Der Online-Vertrieb raubkopierter Filme bleibt ein Top-Thema für die Motion Picture Association of America (MPAA), den Verband der sechs großen amerikanischen Filmproduktionsgesellschaften. Neu ist allerdings, dass der Verband neben Piraterie-Seiten wie File- und Streaming-Hostern nun wohl auch Klagen gegen die Internetanbieter erwägt, die Piraterie-Seiten hosten. Das geht aus einer E-Mail des MPAA an die Führungsetagen der Filmstudios hervor, die nun öffentlich bekannt wurde. Demnach erwägt der Verband Klagen gegen Internet Service Provider in den USA aber auch in Deutschland, Großbritannien, Kanada und den Niederlanden.

Im Fokus soll dabei insbesondere ein niederländischer Internet Service Provider namens LeaseWeb stehen, der in den bekanntgewordenen MPAA-Dokumenten namentlich genannt wird. Das Unternehmen, das beispielsweise auch für Starbucks oder Kaspersky Lab arbeitet, zeigt sich gegenüber dem Branchen-Blog TorrentFreak überrascht: „Es gibt keinerlei Grund, warum die MPAA im Rahmen ihrer Anti-Piraterie-Strategie eine LeaseWeb Gesellschaft ins Visier nehmen sollte“, kommentiert Alex de Joode, Senior Regulatory Counsel bei dem Internetdienstleister. Er betont zudem, dass LeaseWeb umgehend auf Urheberrechtsverstöße reagiert und gut mit der Filmindustrie zusammenarbeitet.

In den USA überlegt sich die MPAA, „widerspenstige“ Internetdienstleister zu verklagen. Die MPAA will Providern in Amerika und Europa dabei Geldwäsche und Beihilfe zur Begehung von Urheberrechtsverletzungen vorwerfen. Die Erfolgsaussichten werden allerdings als gering angesehen.

Quellen: Institut für Urheber- und Medienrecht, TorrentFreak

– Anzeige –