Fingerabdruck-Technologie identifiziert Fälschungen

Mit seiner ausgezeichneten Technologie zur Fingerabdruck-Erkennung möchte der japanische Elektronik-Riese NEC Corporation jetzt Fälschungen erkennen. Grundlage ist ein Smartphone-Foto.

Geht es nach NEC, sollen Kunden in Zukunft ganz einfach per Foto ein Original sicher von einer Fälschung unterscheiden können. Der japanische Konzern hat dazu die neue „Object Fingerprint Authentication Technology“ entwickelt, die extreme Nahaufnahmen von Produkten mit zuvor in der Cloud abgelegten Bildern des Original-Herstellers vergleicht. Grundlage für die Analyse sind dabei für das menschliche Auge kaum sichtbare Oberflächendetails, die etwa im Herstellungsprozess entstehen. Anhand dieses „Fingerabdrucks“ sollen Fälschungen sicher identifiziert werden können, zu geringen Kosten und ohne zusätzliche Bearbeitungsschritte beim Original.

Bei einer Produktvorführung Anfang November in Tokyo machten NEC-Mitarbeiter Detailaufnahmen vom Reißverschluss einer Luxus-Tasche oder vom Kopf einer Schraube. Dazu wurden herkömmliche Smartphones mit einem Kameraobjektiv bestückt, das von NEC im 3-D-Druck hergestellt worden war; allerdings soll die Technik auch mit anderen Makro-Objektiven funktionieren. Die Nahaufnahmen wurden dann mit einer Datenbank abgeglichen und auf Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur überprüft. Die Fehlerhäufigkeit im Verfahren ist dabei abhängig vom untersuchten Material, bei Tests wurde aber bereits eine sogenannte Gleichfehlerrate (Equal Error Rate, EER) von eins zu einer Million erreicht.

Zur Entwicklung der neuen Technologie baut NEC auf umfangreichem Wissen des Konzerns zur biometrischen Erkennung auf. „Das ist eine Weiterentwicklung von NECs Arbeit zur Fingerabdruck-Erkennung“, bestätigt Toshihiko Hiroaki, Senior Manager bei den NEC Central Research Laboratories, gegenüber IDG News Service. Die Fingerabdruck-Technologie des japanischen Konzerns belegte vor kurzem den ersten Platz in einer Untersuchung des US National Institute of Standards and Technology (NIST). Nun möchte NEC die Technik zusammen mit Partnern bis zum Frühjahr 2016 serienreif machen. Zur künftigen Preisgestaltung liegen derzeit noch keine Informationen des Konzerns vor.

Quellen: IDG News Service, Computerworld

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