Flüssiges Kristall soll vor Fälschungen schützen

Ein Wissenschaftler der Universität von Cambridge möchte mit einem neu entwickelten Material – eine Art flüssiges Kristall – Produkte künftig fälschungssicherer machen. Die entsprechende Technologie soll universell und kostengünstig einsetzbar sein.

Zehn Jahre lang arbeitete Dr. Damian Gardiner, Wissenschaftler an der Universität von Cambridge, an einem neuen High-Tech-Material, das vor Produktpiraterie schützen soll. Das von Gardiner als eine Art flüssiges Kristall bezeichnete Material kann von Medikamentenverpackungen bis zu Banknoten auf jedes beliebige Produkt gedruckt werden und ermöglicht ein mehrstufiges Authentifizierungssystem.

Der große Vorteil: Das Material kann mit einem normalen Tintenstrahldrucker aufgetragen werden, so dass die Anti-Fälschungs-Technologie ohne hohe Zusatzkosten zum Einsatz kommen kann. Außerdem lobt Gardiner, dass mit seiner neuen Technologie gekennzeichnete Produkte beinahe unmöglich zu fälschen seien. „Wenn das Objekt geneigt wird, schimmert die einzigartige ID in unterschiedlichen Farben“, erklärt Gardiner. „Das aufgedruckte Feature kann aber auch mit einem Lesegerät überprüft werden, das eine weitere Signatur sichtbar macht.“

„Wir haben uns entschieden, die gleiche Strategie zu nutzen, die für neue Banknoten verwendet wird: einfache, offene Sicherheitsmerkmale, die als erste Sicherheitsinstanz für Verbraucher dienen und von einem mehrstufigem Sicherheitskonzept unterstützt werden“, führt Gardiner weiter aus.

Damit seine Technologie erfolgreich eingesetzt werden kann, ist zudem Kommunikation zentral. Wichtige Zielgruppen wie Händler oder Strafverfolgungsbehörden müssen lernen, wie sie das Echtheitsmerkmal überprüfen können. Im Endeffekt, so ist sich Gardiner bewusst, bieten Sicherheitsmerkmale meist aber nur begrenzt Schutz, da auch die Fälscher immer besser dabei werden Schutzkennzeichnungen nachzuahmen. „Es ist ein Wettrüsten“, so Gardiner.

Um seine Technologie zu vermarkten, gründete der Wissenschaftler vor drei Jahren das Start-Up-Unternehmen Ilumink. Dieses wurde im März dieses Jahres von Tracerco, einem Unternehmen aus der Öl- und Gasindustrie und Tochtergesellschaft des international tätigen Großkonzerns Johnson Matthey, aufgekauft.

Quelle: Telegraph

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