Fußball-Plagiate, Zoll-Erfolge, IT‑Fälscher – Meldungen in aller Kürze

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Zollmesse legt Fokus auf Sportevents // Köln: Zoll beschlagnahmt Fälschungen im Millionenwert // USA: Kopf eines IT‑Fälscherrings verurteilt // Österreich: Zoll findet Tausende gefälschte Markenartikel // Spanien: Polizei beschlagnahmt tonnenweise gefälschte Fußballtrikots
Zollmesse legt Fokus auf Sportevents
Die diesjährige Zollmesse der Zentralstelle Gewerblicher Rechtsschutz des deutschen Zolls stand unter dem Motto „EM 2024 & OLYMPIA 2024“. Dabei schulten Experten von verschiedenen Markenunternehmen Zollbeamte, vor allem zu Hinweisen auf Plagiate und dem Identifizieren von Originalen. Allein in den vergangenen Monaten im Vorlauf zur diesjährigen Fußball‑Europameisterschaft haben Zollbeamte in Deutschland bereits mehrere Aufgriffe von Plagiaten durchgeführt – zum Beispiel am Flughafen Stuttgart, wo über 350 gefälschte Sporttextilien verschiedener Nationalmannschaften beschlagnahmt wurden, und am Flughafen Köln/Bonn, wo Zollbeamte nachgemachte Trikots der deutschen Nationalmannschaft abfingen.
 
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Köln: Zoll beschlagnahmt Fälschungen im Millionenwert
Fast 13 Tonnen Produktfälschungen beschlagnahmten Beamte des Zollamts Köln‑Wahn in Nordrhein‑Westfalen. Wie Anfang Juni bekannt gegeben wurde, waren die über 400 Kartons mit Plagiaten in einem LKW transportiert worden, versteckt hinter Kartonreihen von No‑Name‑T‑Shirts als Tarnware. Der geschätzte Originalwarenwert belaufe sich auf weit mehr als vier Millionen Euro, so der Pressesprecher des Hauptzollamts Köln, Jens Ahland. Unter den Fälschungen fanden sich über 67.000 Bekleidungsstücke, darunter Trainingsanzüge, Jacken, Hosen und Babybekleidung, sowie rund 3.500 Paar gefälschte Schuhe und 4.500 nachgemachte Handtaschen, Geldbeutel und Schlüsselanhänger – alles Fälschungen von rund 50 Sport- und Luxusmarken. Ziel der Plagiate war ein Empfänger in Nordrhein‑Westfalen.

 

USA: Kopf eines IT‑Fälscherrings verurteilt
Anfang Mai wurde ein Mann aus dem US‑Bundesstaat Florida zu 6 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem er sich im Juni 2023 für schuldig bekannt hatte. Der Mann aus Miami soll demnach jahrelang gefälschte IT‑Hardware des US‑Herstellers Cisco Systems im Wert von Hunderten Millionen über zahlreiche Scheinunternehmen und mit Verkaufsaccounts auf Amazon und eBay vertrieben haben, sowohl in den USA als auch darüber hinaus. Wir berichteten bereits im August 2022 über den Fall und das mutmaßliche Vorgehen des Fälschers, als die US‑Behörden erstmalig Details zur Anklage veröffentlichten. Im Rahmen der Einigung im Strafverfahren soll der Fälscher unter anderem auch 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro) an Cisco sowie weitere Beträge an weitere Opfer zahlen. Bei dem Fall handelt es sich laut US‑Behörden um einen der größten jemals in den Vereinigten Staaten verfolgten Fälle von Markenfälschung.

 

Österreich: Zoll findet Tausende gefälschte Markenartikel
Am Flughafen Wien in Schwechat stellten Zollbeamte bereits im März 2024 rund 7.000 gefälschte Produkte in über 50 Kartons sicher, wie kürzlich gemeldet wurde. Unter den beschlagnahmten Fälschungen fanden die Beamten rund 4.000 Sonnenbrillen, 2.000 Smartphone‑Hüllen, 1.000 Paar Schuhe, 150 Ladekabel und 50 Kopfhörer. Laut Behörden sollten die Plagiate per Luftfracht aus China über Wien nach Polen befördert werden. Ein solch großer Aufgriff sei in Österreich eher eine Seltenheit, so das Fachmagazin Aviation Direct – und sobald die Plagiate die EU erreicht hätten, sei es sehr schwer, sie noch aus dem Verkehr zu ziehen.

 

Spanien: Polizei beschlagnahmt tonnenweise gefälschte Fußballtrikots
Fahnder der spanischen Policía Nacional beschlagnahmten elf Tonnen gefälschte Fußballtrikots bei einer Inspektion von 15 Lastwagen im Raum Madrid, zusammen mit zahlreichen Plagiaten von Luxusuhren, Lederwaren und Elektronikartikeln. Insgesamt stellten die Beamten 46.000 gefälschte Artikel im Wert von mehr als sechs Millionen Euro sicher – darunter rund 37.000 gefälschte Trikots spanischer Teams und europäischer Nationalmannschaften. Pünktlich zum Champions‑League‑Finale und der Fußball‑EM sollten die Plagiate laut Behörden auf der Straße oder über das Internet verkauft werden. Die Ermittlungen dazu begannen bereits im April letzten Jahres, als Polizeibeamte zwei Tonnen gefälschter Fußballtrikots aus China abgefangen hatten. Laut Angaben der Behörden ist die Operation noch nicht abgeschlossen.

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