Google entfernt Wish aus Suchergebnissen in Frankreich

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Google führt den Online-Marktplatz Wish nicht länger in seinen Suchergebnissen in Frankreich. Der Suchmaschinen-Gigant reagiert so auf eine Forderung der französischen Regierung und Vorwürfe zum Handel gefährlicher und gefälschter Produkte über Wish.

Die oft kritisierte E-Commerce-Plattform Wish ist in Frankreich nicht länger in den Suchergebnissen von Google und weiteren bekannten Suchmaschinen wie Microsoft Bing oder Qwant zu finden. Zudem ist die App des bekannten US-amerikanischen Onlinehändlers aus den App-Stores von Google und Apple entfernt worden. Die Maßnahmen wurden noch vor dem Weihnachtsgeschäft ergriffen und sind die ersten ihrer Art in Europa.

Mehrere französische Regierungsangehörige, darunter der Minister für Wirtschaft und Finanzen, Bruno Le Maire, hatten entsprechende Schritte gefordert. Hintergrund sind andauernde Vorwürfe, dass über Wish gehandelte Produkte Vorschriften etwa zur Produktsicherheit nicht einhalten würden. Diese Probleme hatte die französische Verbraucherschutzbehörde DGCCRF identifiziert, mithilfe von Testkäufen und aufgrund von Meldungen über gefälschte und gefährliche Produkte. Nahezu keine der gekauften Elektronikprodukte oder Spielwaren erfüllten demnach die EU-Sicherheitsrichtlinien, viele wurden gar als gefährlich eingestuft. Weiterhin kritisiere die Regierung Frankreichs, dass die Produkte auch nach einer Meldung oft verfügbar bleiben, etwa unter anderen Namen; und dass die Produktrücknahme bei Wish unzureichend sei. Kritik an Wish wurde auch bereits in anderen europäischen Ländern laut, etwa im Vereinigten Königreich und Italien. In Deutschland war der Online-Marktplatz letztes Jahr etwa aufgrund von Smartphone-Plagiaten in der Kritik.

Wish verteidigt sich: Die Plattform habe nicht die Pflicht, alle 150 Millionen Produkte zu überprüfen, die von Drittanbietern über den Marktplatz angeboten würden. Man sei trotzdem bemüht, die Verfügbarkeit von Produkten minderer Qualität zu minimieren. Gegen die Maßnahmen in Frankreich plane man jedoch rechtlich vorzugehen.

Suchmaschinen- und App-Anbietern drohen rechtliche Konsequenzen in Frankreich, wenn sie Wish weiter zugänglich machten. Die französische Regierung möchte Berichten zufolge durch ihr Vorgehen auch ein eindeutiges Signal senden, während die Gesetzgebung rund um den geplanten Digital Services Act der Europäischen Union läuft.

Quellen: Fortune, MINEFI, Securing Industry, TechCrunch

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