Kosmetik-Piraterie kostet EU-Firmen fast 10 Milliarden jährlich

Gefälschte Kosmetika und Körperpflegeprodukte verursachen Firmen in der EU jedes Jahr Einbußen von knapp 10 Milliarden Euro, so eine aktuelle Branchenstudie des HABM. Außerdem gehen durch die Fälschungen rund 80.000 Arbeitsplätze verloren.

Teure Fälschungen bei Parfums, Shampoos und Co.: Laut einer Studie des EU-Harmonisierungsamts für den Binnenmarkt (HABM) verursachen nachgemachte Kosmetika und Körperpflegeprodukte EU-weit Jahr für Jahr Umsatzeinbußen von rund 9,5 Milliarden Euro. Davon verlieren Hersteller und Händler jährlich circa 4,7 Milliarden Euro, während rund 4,8 Milliarden Euro Einbußen auf Zulieferfirmen entfallen. Aufgrund der Umsatzeinbußen fallen auch rund 80.000 Arbeitsplätze weg.

Die Studie bezieht sich dabei auf Produkte wie Make-up, Parfums, Sonnencremes, Shampoos, Zahnpasta, Deos und Aftershaves. Insgesamt liegen die geschätzten jährlichen Einbußen bei 7,8 Prozent des gesamten Branchenumsatzes aller 28 EU-Mitgliedsstaaten. Besonders betroffen sind dabei Länder wie Griechenland, Bulgarien und Spanien, während in Finnland, den Niederlanden und Polen besonders wenige Einbußen durch Fälschungen festgestellt werden. Für Deutschland, dem zweitgrößten Hersteller-Land der EU, werden jährliche Einbußen von rund 480 Millionen Euro erwartet, entsprechend 3,9 Prozent der Direktumsätze der Branche.

Die Studie im Kosmetik-Markt ist die erste einer ganzen Reihe von branchenspezifischen Studien, mit denen das HABM die Schäden durch Produkt- und Markenpiraterie erfassen möchte. „Unser Auftrag ist es, politischen Entscheidungsträgern zuverlässige, präzise und objektive Daten zur Verfügung zu stellen, die sie für ihre Arbeit heranziehen können“, erklärt HABM-Präsident António Campinos. Weitere Studien sollen zum Beispiel in den Bereichen alkoholische Getränke, Bekleidung oder IT und Automotive durchgeführt werden.

Quelle: HABM

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