Europol‑Operation beschlagnahmt illegale Lebensmittel im Millionenwert
Rund 22.000 Tonnen gefälschte und andere illegale Lebensmittel sowie rund 850.000 Liter illegaler Getränke, vor allem Alkoholika, wurden in der nun dreizehnten Auflage der Europol-Operation OPSON von den Behörden sichergestellt. Insgesamt nahmen die Fahnder dabei Waren im Wert von rund 91 Millionen Euro vom Markt. Laut offiziellen Angaben stellten die Beamten auch 2024 einen andauernden Trend fest, dass kriminelle Organisationen abgelaufene oder verdorbene Waren mit gefälschten Etiketten versehen und diese wieder in den Markt einschleusen würden. Bei gefälschten und falsch bezeichneten Waren wären zudem vor allem Olivenöl und Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung stark betroffen. Die Ermittler von Europol, weiteren europäischen Behörden sowie Strafverfolgungsbehörden aus 29 Ländern führten zusammen mit Partnern aus der Privatwirtschaft über 5.800 Kontrollen und Inspektionen durch, zerschlugen elf kriminelle Netzwerke und meldeten rund 280 Personen den Justizbehörden.
Frankreich: Zoll fängt Tausende gefälschte Autoteile ab
Im Hafen von Marseille beschlagnahmten französische Zollbeamte über den Zeitraum von etwas über einem Jahr rund 78.000 gefälschte Autoteile. Wie die Behörden im September bekannt gaben, sollten die Plagiate in vier großen Lieferungen zwischen März 2023 und Juli 2024 aus der Türkei importiert werden. Bei Inspektionen der jeweiligen Container fanden die Beamten Plagiate diverser Automarken im Wert von fast vier Millionen Euro. Dabei handelte es sich unter anderem um Luft-, Öl- und Kraftstofffilter, Radabdeckungen oder etwa Stoßdämpfer. Nach Angaben der Behörden sei die Türkei nach China der am zweithäufigsten festgestellte Herkunftsort von gefälschten Autoersatzteilen. Eine Einheit türkischer Behörden habe bereits im Mai dieses Jahres in der Türkei fast eine Million gefälschter Autofilter im Wert von rund 20 Millionen Euro beschlagnahmt.
Italien: Weinfälscherring zerschlagen
In einer von Europol unterstützten Aktion gelang es französischen, italienischen und Schweizer Sicherheitsbehörden Mitte Oktober, ein kriminelles Netzwerk zu zerschlagen, das mit gefälschten französischen Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung handelte. Die Wein‑Plagiate wurden den Behörden zufolge in Italien hergestellt und per Luftfracht weltweit vertrieben, wobei für eine Flasche offenbar bis zu 15.000 Euro verlangt wurden. Anhand der Vorgehensweise der Fälscher konnten die Behörden dem Bericht zufolge eine Verbindung zu einer früheren Europol‑Ermittlung herstellen. Weitere Ermittlungen führten schließlich zu 14 Durchsuchungen im Raum Turin und Mailand sowie zu sechs Festnahmen. Zu den sichergestellten Waren gehörten unter anderem gefälschte Weinflaschen und Etiketten sowie Maschinen und Materialien für die Herstellung von Plagiaten, neben Luxusartikeln und über 100.000 Euro Bargeld.
TikTok Shop veröffentlicht erstmals Bericht zu IP‑Schutz
Zum ersten Mal überhaupt hat die Handelsplattform TikTok Shop aktuell einen Bericht zu den eigenen Aktivitäten zum Schutz geistigen Eigentums veröffentlicht. Nach den Angaben des chinesischen Anbieters wurden zwischen Juli 2023 und Juni 2024 mehr als 4.800 Verkäuferkonten aufgrund von Verstößen gegen geistiges Eigentum deaktiviert und über 180.000 Meldungen und Takedown‑Aufforderungen von Markeninhabern aufgrund von Verletzungen gewerblicher Schutzrechte bearbeitet. Davon hätte TikTok 94 % innerhalb von jeweils 1,5 Tagen bearbeitet. Zudem habe TikTok Shop in demselben Zwölfmonatszeitraum auch verhindert, dass fast fünf Millionen Angebote auf der Plattform online gestellt werden konnten. Darüber hinaus biete TikTok Shop unter anderem Schulungsmaterialien für Händler. Der Online‑Marktplatz TikTok Shop, der letztes Jahr in den USA und zuvor bereits in Asien an den Start gegangen war, sieht sich Kritik ausgesetzt, dass die Plattform ein Vertriebsweg für Fälschungen wäre. Auf dem entsprechenden sozialen Netzwerk TikTok, das mittlerweile rund eine Milliarde aktive Nutzer im Monat zählt, würde zudem für Plagiate geworben. Der TikTok Shop Intellectual Property Rights Report wurde Ende Oktober veröffentlicht.