Massive Beschlagnahmen und Razzien in Europa und USA

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Zollfahnder in Hamburg und Dortmund beschlagnahmen zehntausende Fälschungen; Behörden in Italien heben eine Fälschungsfabrik aus; und US-Ermittler verbuchen millionenschwere Beschlagnahmen gefälschter Masken zum Schutz vor Covid-19.

Hamburger Zoll beschlagnahmt gefälschte Spielwaren und Textilien
Zollfahnder in Hamburg haben die Einfuhr von rund 14.600 gefälschten Spielzeugen und Textilien verhindert. Die Beamten entdeckten die Plagiate bei Routinekontrollen von Containern, die aus China stammten und von Hamburg aus in andere EU-Mitgliedsstaaten weitertransportiert werden sollten, etwa nach Polen. Die Beamten beschlagnahmten unter anderem rund 5.700 Jo-Jos und mehr als 1.300 Spielzeuge für Kleinkinder, die unerlaubt Illustrationen bekannter Animationsfilme trugen, darunter solche der Marken NBC Universal und Disney. Auch rund 1.600 gefälschte Schals wurden konfisziert, die unerlaubt das Markenzeichen des Luxuswarenherstellers Gucci trugen. Die Waren fielen den Beamten aufgrund ihrer Aufmachung und Verpackungen auf; die Markenhersteller bestätigten, dass es sich um Fälschungen handle, so die Behörden.

Zoll stoppt hunderte Kilo gefälschtes Handyzubehör
Wie jetzt bekannt wurde, beschlagnahmten Zollbeamte in Dortmund bereits Mitte Dezember rund 9.000 gefälschte Handyfolien, als diese zur Einfuhr nach Deutschland angemeldet wurden. Die aus China stammenden Panzerglasfolien mit einem Gesamtgewicht von rund 500 Kilogramm trugen das Markenzeichen eines namhaften Smartphone-Herstellers, ohne dass der Importeur die nötigen Lizenzunterlagen vorgelegen konnte. Inzwischen sei bestätigt, dass es sich bei den Waren um Fälschungen handele, so die offiziellen Angaben.

Gefälschter Alkohol und Öl in Italien sichergestellt
Rund 1.400 Liter gefälschten Champagner, Öle und Ethylalkohol haben Beamte der Guardia di Finanza Neapel und Fahnder des italienischen Ministeriums für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik in Süditalien beschlagnahmt. Die Ermittler hoben eine illegale Fabrik im Keller eines Privathauses aus, in der Getränkefälschungen mit nachgemachten Etiketten versehen wurden. Die Beamten beschlagnahmten rund 774 Flaschen Champagner, ca. 800 Flaschen Öl und Ethylalkohol mehrerer Destillerien sowie rund 130.000 Teile an Verpackungszubehör für die Flaschen, darunter Aluminiumverschlüsse, Etiketten, Kartons und Logos bekannter Marken sowie Herkunftsbezeichnungen. Hätten sie die Fälschungen auf den Markt gebracht, hätten die Fälscher mit den Plagiaten mehr als 120.000 Euro erwirtschaften können, so die Schätzung der Behörden. Die Besitzer der Fabrik, eine 55-jährige Frau und ein 48-jähriger Mann, müssen sich nun vor Gericht verantworten.

Millionenschwere Beschlagnahmungen gefälschter Masken in den USA
Die US-amerikanische Zollbehörde U.S. Customs and Border Protection (CBP) verbuchte jüngst massive Beschlagnahmungen gefälschter Masken zum Schutz vor Covid-19, mit einem Gesamtwert von über 1,6 Millionen US-Dollar (rund 1,3 Millionen Euro). Wie jetzt bekannt wurde konfiszierten Zollfahnder bereits Anfang Dezember am John F. Kennedy International Airport, New York, mehr als 140.000 gefälschte N95-Masken der Marke 3M. Die Fälschungen befanden sich in zwei aus Hong Kong stammenden Sendungen, der Wert ihrer Originalversionen wird auf rund 158.000 US-Dollar (ca. 130.000 Euro) geschätzt. Auch Beamten in Cincinnati, Ohio, ging unmittelbar vor Weihnachten eine aus China stammende Sendung mit rund 10.000 vermeintlichen 3M-Masken ins Netz. Sie waren an ein Unternehmen in Kalifornien adressiert, der Sendung fehlten jedoch die nötigen Informationen zur Verifizierung; zudem waren die Masken bereits beim Import mit der Herkunftsbezeichnung „Made in USA“ versehen. Der Originalwert der illegalen Waren wird hier auf rund 65.500 US-Dollar (54.000 Euro) geschätzt. Bereits im neuen Jahr 2021 beschlagnahmte der Zoll in Louisville, Kentucky, zudem eine aus Vietnam stammende Sendung mit rund 5.800 vermeintlichen Designer-Masken, die an einen Empfänger in North Carolina gehen sollte. Die Fälschungen verletzten die Schutzrechte namhafter Marken, darunter Coach, Tory Burke und Chanel; der Wert ihrer Originalversionen wird auf rund 1,4 Millionen US-Dollar (ca. 1,15 Millionen Euro geschätzt).

Quellen: Hauptzollamt Hamburg; Hauptzollamt Dortmund; Guardia di Finanza, CBP

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