Neue Methode macht Plagiate aus 3D-Druckern identifizierbar

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3D-Drucker hinterlassen individuelle Spuren auf den von ihnen gefertigten Objekten, wie eine US-Studie jetzt zeigt. Die digitalen Fingerabdrücke könnten zukünftig mithilfe eines neu entwickelten Identifikationssystems bei der Rückverfolgung von Fälschungen helfen.

Mit 3D-Druck produzierte Fälschungen könnten in Zukunft deutlich leichter nachzuverfolgen sein: Laut einer neuen Studie mehrerer US-Universitäten hinterlassen 3D-Drucker an den von ihnen gedruckten Gegenständen einzigartige Muster, vergleichbar etwa mit menschlichen Fingerabdrücken. Zukünftig soll es das sogenannte PrinTracker-Verfahren möglich machen, über diese Spuren eindeutige Verbindungen zwischen gedruckten Objekten und den zugehörigen Druckern herzustellen.

Die neue Identifikationsmethode macht sich die Arbeitsweise der Drucker zunutze: Beim 3D-Druck bringen bewegliche Druckköpfe Substanzen wie etwa Kunststoffe in einzelnen Schichten auf, um so ein dreidimensionales Objekt zu produzieren. Durch diesen Vorgang entstehen in jeder Schicht des gedruckten Gegenstands winzig kleine Fältchen, die zusammen ein komplexes Muster ergeben. Diese Muster weisen laut Studie leichte Unregelmäßigkeiten auf, die bei jedem 3D-Druckgerät einzigartig und wiederholbar seien. Durch eigens entwickelte Algorithmen können die Abweichungen solcher Muster auf einzelnen Objekten miteinander verglichen und eindeutig den jeweiligen Druckern zugeordnet werden. Mithilfe einer Datenbank für die Muster gelingt die Zuordnung laut Forschern mit einer Treffsicherheit von 99,8%.

Praktische Anwendung finden könnte das Verfahren etwa bei der Rückverfolgung von im 3D-Druck produzierten Plagiaten. Wie die Forscher in ihrer Studie festhalten, werden 3D-Drucker aufgrund ihrer allgemeinen Zugänglichkeit zunehmend dazu missbraucht, unethische und illegale Erzeugnisse wie etwa Produktfälschungen herzustellen. „Der 3D-Druck hat viele wunderbare Einsatzmöglichkeiten, ist aber auch der Traum eines jeden Fälschers“, so Wenyao Xu, außerordentlicher Professor für Informatik und Ingenieurswesen und Hauptautor der Studie. Daneben beschäftigt sich die Studie, die von Forschern der University at Buffalo, der Rutgers University, und der Northeastern University in Boston verfasst wurde, mit der Kontrolle von im 3D-Druck hergestellten Waffen.

Quelle: University at Buffalo

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