Plagiate in sozialen Medien: Europol konfisziert tausende Produkte

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In einer großangelegten Fahndungsaktion ist Europol jetzt erfolgreich gegen Produkt- und Markenpiraterie in sozialen Medien vorgegangen. In Zusammenarbeit mit zahlreichen europäischen Behörden wurden insgesamt mehr als 20.000 Fälschungen beschlagnahmt.

Unter dem Codenamen Aphrodite sind Fahnder der europäischen Polizeibehörde Europol jüngst gegen Produkt- und Markenpiraterie auf Social-Media-Plattformen vorgegangen. Insgesamt rund 20.000 illegale Kopien von Markenprodukten konnten sichergestellt werden. Unter den Fälschungen fanden sich Erzeugnisse unterschiedlicher Branchen, vor allem gefälschte Arzneimittel, Smartphones, Parfums und Kosmetika sowie hochpreisige Kleidung und Accessoires wie zum Beispiel Schmuck, Uhren, Sonnenbrillen und Sportartikel.

Im Rahmen der Operation hatten zahlreiche örtliche Strafverfolgungsbehörden in Belgien, Bulgarien, Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien, dem Vereinigten Königreich und Zypern unter Europols Schirmherrschaft Ermittlungen durchgeführt. Das Ergebnis: Insgesamt identifizierten und löschten die Fahnder rund 1.000 Benutzerprofile in sozialen Medien, die in den Handel mit Produktfälschungen involviert waren. Darüber hinaus wurden rund 10.000 Online-Shops gelöscht, die Plagiate zum Verkauf angeboten hatten.

Mit der Operation Aphrodite reagiert Europol auf die wachsende Bedeutung sozialer Medien beim Handel gefälschter Markenprodukte. „Das Internet begünstigt nach wie vor IP-Kriminalität, besonders durch neu aufkommende Plattformen, durch die es ein Leichtes ist, Angebote für gefälschte Waren und raubkopierte Inhalte einem wachsenden Publikum zugänglich zu machen“, so die Behörde.

Tatsächlich können Fälscher in sozialen Netzwerken wie etwa Facebook, Twitter oder Instagram mit nur wenigen Klicks ihre illegalen Waren bewerben, zum Beispiel indem sie Fotos davon posten und diese der Öffentlichkeit zugänglich machen. Um Geschäfte abzuschließen verwenden sie dann häufig verschlüsselte Messaging- oder Chat-Dienste sowie anonym nutzbare Zahlungsmethoden, wie beispielsweise Prepaidkarten oder Onlinewährungen. Dadurch versuchen sich die Fälscher einer späteren Nachverfolgung durch die Behörden zu entziehen. Aus diesem Grund ist es das erklärte Ziel von Europol, das Ausmaß von IP-Rechtsverstößen in sozialen Netzwerken weiter zu analysieren, konkrete Beweise zu sammeln und gängige soziale Medien gezielt zu überwachen.

Quellen: Europol, Trademarks & Brands Online

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