Shanghai: Polizei verhaftet Fälscher von Milchpulver

Wie nun bekannt wurde ist es Behördenvertretern in Shanghai Anfang des Jahres gelungen, mehrere mutmaßliche Mitglieder eines Fälscherrings von Milchpulver zu verhaften. Die Tatverdächtigen sollen in China über 17.000 Dosen der nachgemachten Babynahrung illegal hergestellt und verkauft haben.

Bei den Plagiaten handelt es sich um minderwertige Produkte, die die Fälscher unter den Namen verschiedener bekannter Hersteller an zahlreiche chinesische Händler verkauft hatten. Zu den betroffenen Unternehmen gehören allen voran der US-Hersteller Abbott Laboratories mit seiner beliebten Marke „Similac“ sowie der chinesische Top-Seller Beingmate.

Die Ermittlungen in dem Fall hatten bereits im September letzten Jahres begonnen. Während Razzien im Dezember und Januar konnten die Fahnder dann rund 1.000 Dosen des gefälschten Milchpulvers sicherstellen. Darüber hinaus wurden circa 20.000 leere Dosen und 65.000 gefälschte Similac-Etiketten beschlagnahmt, die für die Produktion weiterer Plagiate bestimmt waren. Sechs Verdächtige wurden verhaftet. Mit ihren illegalen Machenschaften sollen die Fälscher rund 2 Millionen Yuan (rund 273.000 Euro) verdient haben.

Die Behörden versuchen derzeit, die bereits verkauften Milchpulver-Fälschungen ausfindig zu machen. Nach aktuellen Angaben gehen die Ermittler davon aus, dass rund 3.600 Dosen bereits ihren Weg zu Endkunden gefunden haben. Die Fälschungen sollen jedoch kein Gesundheitsrisiko darstellen.

In Reaktion auf die Meldung scheinen Verkaufszahlen von Abbott- und Beingmate-Produkten zuletzt in einigen Regionen Chinas deutlich eingebrochen zu sein – eine Entwicklung, die kaum überrascht, da es sich bei dem Vorfall nicht um den ersten Milchpulver-Skandal in China handelt. Bereits 2008 erschütterten verunreinigte Baby-Nahrungsmittels die chinesische Bevölkerung. Mehr als 300.000 Babys hatten damals Nierenschäden erlitten, sechs waren auf Grund der gesundheitlichen Schäden verstorben, die minderwertige Produkte damals verursacht hatten.

Quellen: Deutsche Welle, South China Morning Post, Mashable

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