Bereits im Oktober des letzten Jahres hatte Alibaba die chinesischen Strafverfolgungsbehörden auf mögliche illegale Aktivitäten einer mutmaßlichen Fälscherbande aufmerksam gemacht. Während einer Razzia in einer Lagerhalle in Nanjing bestätigte sich der Verdacht schließlich und die chinesischen Behörden konnten rund 4.000 Fälschungen im Wert von etwa 2,6 Millionen Euro sicherstellen.
Ursächlich für den Erfolg war dabei Alibabas Einsatz von Big-Data-Technologien, wie das Unternehmen Ende April mitteilte. Für den Big-Data-Einsatz gegen Piraterie sammelt Alibaba Daten über verdächtige Angebote und Transaktionen auf seinen Verkaufsplattformen und wertet diese gezielt aus, um mögliche kriminelle Strukturen offenzulegen und diese den Behörden zu melden. Im Rahmen seiner Big Data Anti-Counterfeiting Alliance (wir berichteten) vereint der Onlineriese das dazu notwendig Branchen-Know-how und technische Wissen; zu den Mitgliedern der Allianz zählen bekannte Marken wie Louis Vuitton, Mars und etwa Samsung.
Die jetzt im chinesischen Nanjing identifizierten Fälscher hatten Nachahmungen hochpreisiger Markenkosmetika produziert, etwa von CK, Jo Malone, La Mer und SK-II. Die Plagiate sollen unter unhygienischen Bedingungen hergestellt und in gefälschten oder wiederbefüllten originalen Verpackungen verkauft worden sein. Vier Tatverdächtige wurden verhaftet.
Die Beschlagnahmung in Nanjing stellt nicht nur für die betroffenen Originalhersteller einen wichtigen Erfolg dar, sondern auch für Alibaba: Das Unternehmen war bereits mehrfach wegen des Handels mit Fälschungen auf seinen Verkaufsplattformen in Kritik geraten und wurde von namhaften Markenherstellern auf Schadenersatz verklagt (wir berichteten).
