Lebensmittel, Ventilatoren, Flugzeugteile – Meldungen in aller Kürze

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Gefälschte Lebensmittel im Millionenwert beschlagnahmt // Ventilatoren‑Hersteller entlarvt Fälscherfabrik // Razzia gegen Flugzeugteile‑Händler

Gefälschte Lebensmittel im Millionenwert beschlagnahmt
In der zwölften Auflage der Europol‑Operation OPSON wurden laut Behörden rund 8.000 Tonnen gefälschter und illegaler Lebensmittel-Produkte konfisziert sowie rund 6,5 Millionen Liter illegaler Getränke, vor allem Alkoholika. Der Schwerpunkt der Operation, die von Dezember 2022 bis April 2023 stattfand, lag dieses Mal erstmals vor allem auf dem europäischen Markt. Unter anderem wurden abgelaufene oder verdorbene Lebensmittel gefunden, die umetikettiert worden waren – kriminelle Organisationen würden im großen Stil abgelaufene Lebensmittel aufkaufen und mit neuen Mindesthaltbarkeitsdaten auszeichnen, so Europol. Ein weiterer Fokus lag bei Produkten, die gegen geschützte Namen verstießen – zum Beispiel gefälschter Parmigiano Reggiano. Gemeinsam mit Strafverfolgungsbehörden aus 25 Ländern1 und weiteren europäischen Behörden2 sowie Partnern aus der Privatwirtschaft führte Europol rund 400 Inspektionen durch, zerschlug sechs kriminelle Netzwerke und meldete rund 120 Personen den Justizbehörden.

Ventilatoren-Hersteller entlarvt Fälscherfabrik
Bei einer Razzia in einer chinesischen Fabrik beschlagnahmten lokale Behörden im August rund 150 nachgemachte Ventilatoren und 260 gefälschte Etiketten, die die Marke des baden-württembergischen Herstellers ebm-pabst trugen. Die Fälscher wurden zudem zu einer Geldstrafe verurteilt. Der renommierte Ventilatoren-Hersteller stieß laut Firmenangaben durch eigene Recherchen, die sowohl online als auch vor Ort durchgeführt wurden, auf die Fälscherwerkstatt in der südchinesischen Stadt Foshan. Ausgelöst wurden die Aktionen durch einen Kunden, der sich bei ebm-pabst gemeldet hatte, weil 40 von ihm gekaufte Ventilatoren ungewöhnlich aussahen. Daraufhin ging ebm‑pabst dem Verdacht auf Fälschungen gemeinsam mit der Markenschutzorganisation Selective Trademark Union (STU China) nach.

//„Gefälschte Produkte (…) untergraben den Ruf unserer Marke und können das Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen, potenziell gefährden. Gleichzeitig können ihre minderwertige Qualität und Leistung dem Ruf unserer Kunden und der Sicherheit der Geräte unermesslichen Schaden zufügen. Wir sind fest entschlossen, die Integrität unserer Marke und die Interessen unserer Kunden zu schützen, und ergreifen daher entschlossene Maßnahmen.“
Ralf Duckeck, Vice President Intellectual Property der ebm‑papst Gruppe

 

Razzia gegen Flugzeugteile‑Händler
Mit einer Razzia im Morgengrauen ging das Serious Fraud Office (SFO) des Vereinigten Königreichs Anfang Dezember gegen einen im Großraum London ansässigen Lieferanten von Flugzeugteilen, AOG Technics, vor. Das Drei-Mann-Unternehmen war schon zuvor mehrfach in den Medien, weil sie mutmaßlich Triebwerksersatzteile mit gefälschten Zertifikaten geliefert haben sollen. Betroffen sind laut Behördenangaben das weltweit meistverkaufte Passagierflugzeug-Triebwerk (CF56), das in Flugzeugen vom Typ Boeing 737 und Airbus A320 eingesetzt wird, und das meistgenutzte Frachtflugzeug‑Triebwerk (CF6) – sowie möglicherweise bekannte Airlines wie Ryanair, American Airlines, United Airlines und Delta. Die Luftfahrtbehörden der EU (EASA), der USA (FAA) und des Vereinigten Königreichs (CAA) hatten bereits vor betroffenen Flugzeugteilen gewarnt. Einige Flugzeuge wurden zeitweise aus dem Verkehr gezogen.

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1 Beteiligte Länder: Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Litauen, Moldawien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich
2 Beteiligte Behörden: Europol, Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO), Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF), Generaldirektion der Europäischen Kommission für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG SANTE), Generaldirektion der Europäischen Kommission für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DG AGRI), nationale Lebensmittelaufsichtsbehörden
Quellen: Europol // ebm-pabst // UK SFO, BBC, aero.de

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