USA: Gerichtsurteil in spektakulärem Fälscher-Fall

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Ein amerikanischer Geschäftsmann wurde nun zu mehreren Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte soll mit mehreren Mitangeklagten in großem Stil gefälschte Kleidung im Wert mehrerer Millionen importiert haben, die unter anderem an das US-Militär verkauft wurde.

Ein Geschäftsmann aus Brooklyn, New York, wurde nun zu einer 18-monatigen Haftstrafe und einer Strafzahlung von 15.000 US-Dollar (rund 12.400 Euro) verurteilt, da er in die Produktion und den Handel von Plagiaten involviert war. Neben dem Strafverfahren schloss der Verurteilte auch eine zivilrechtliche Vergleichsvereinbarung ab, in deren Rahmen er 348.000 US-Dollar (ca. 288.000 Euro) zahlte. Das geht aktuell aus einer Meldung des US-amerikanischen Departmens of Justice (DOJ) hervor.

Der verurteile Geschäftsmann organisierte demnach die Produktion gefälschter Kleidung und Ausrüstung in China und Pakistan. Dazu hatte er sich mit einem Mitangeklagten zusammengetan. Als Vorlage dienten den Fälschern dabei Muster von originaler Kleidung und Ausrüstung, so die Gerichtsdokumente. Vor Beginn der Massenproduktion der Fälschungen habe er seinem Komplizen dabei Vorproduktionsmuster der Plagiate zur Freigabe zur Verfügung gestellt sowie entsprechende Fotos per E-Mail gesendet. Nach abschließenden Anpassungen leitete er schließlich die Produktion der Fälschungen in die Wege und erhielt dafür vom Mitangeklagtem 10.9 Millionen US-Dollar (rund 9 Millionen Euro). Die Plagiate wurden dann in die USA importiert und unter anderem auch an das US-Militär vertrieben.

Gefälscht wurden etwa FREE® hoods, die fälschlicherweise als nicht entflammbar deklariert waren. Ebenfalls nachgeahmt wurden Multicam® APEC Parkas der US-amerikanischen Streitkräfte, denen eine wichtige Technologie fehlte, die das Entdecken des Trägers mit Nachtsichtgeräten erschweren soll. Um die Fälschungen unbemerkt durch den US-Zoll nach Amerika einzuführen, wurden die chinesischen Produktionsstätten genau angewiesen, wie sie die Artikel verpacken sollen – und dass diese abnehmbare „Made in China“-Aufklebern erhalten sollten.

Im Fall des Mitangeklagten wird ein Urteil bis Anfang Mai 2021 erwartet. Er gestand bereits vor Gericht, dass unter den Fälschungen auch 200 Militärparkas waren, wie sie von Armeeangehörigen im Einsatz in Afghanistan genutzt werden und die vorsätzlich falsch als Multicam®-Parkas deklariert waren. Ein zweiter Komplize soll zudem gefälschte Uniformen und Ausrüstung an das US-Militär verkauft haben; ihn erwartet ein Verfahren unter anderem wegen geplanten Betrugs und Handels mit Fälschungen.

Quelle: US DOJ

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