USA: Undercover-Aktion gegen IT-Fälscher

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In den USA wurden im Dezember drei Chinesen verhaftet, die mit gefälschten Halbleitern und Mikroprozessoren für den Militärbedarf handelten. Den Männern drohen jetzt erhebliche Geld- und Gefängnisstrafen.

Bereits 2012 hatten amerikanische Bundesbehörden Ermittlungen gegen einen der Chinesen, Jiang Guanghou Yan, begonnen und gezielt nach Beweisen gesucht, dass der Mann in den illegalen Handel mit gefälschten Halbleitern für Militärzwecke verwickelt ist.

Ende 2014 und Anfang 2015 verkaufte Yan dann einige gefälschte Intel-Mikroprozessoren an einen Undercover-Ermittler, angeblich für den Einsatz bei U-Booten der US Navy. Im Juli 2015 gelang es schließlich, die entscheidenden Beweise gegen den Fälscher zu sammeln: Als Yan auf der Suche nach Original-Halbleitern der Firma Xilinx war, bot der Ermittler ihm an, die gewünschten Produkte für ihn von einem Navy-Stützpunkt zu stehlen. Damit der Diebstahl unentdeckt bleiben würde, stellte der chinesische Fälscher dem Undercover-Agenten Nachahmungen der Produkte zur Verfügung.

Als Yan im Dezember dann mit seinen zwei Partnern in die USA einreiste, um die gestohlenen Original-Militärkomponenten abzuholen, schlugen die amerikanischen Behörden zu und verhafteten die Männer. Das Justizministerium gab im Anschluss bekannt, dass es sich bei den Plagiaten, die Yan zur Verschleierung des Diebstahls geliefert hatte, um komplett funktionsunfähige Hardware handelte, die lediglich das Aussehen der Original-Komponenten imitierte. Die mutmaßlichen Fälscher erwarten nun nicht nur Anklagen wegen Piraterie, sondern unter anderem auch nach dem US-Gesetz International Emergency Economic Powers Act, das eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis und 1 Million US-Dollar Geldstrafe vorsieht.

„Das Justizministerium und seine Partner im Strafvollzug haben sich dazu verpflichtet, all diejenigen strafrechtlich zu verfolgen, die versuchen unsere Truppen mit gefälschten Hardwarekomponenten zu bestücken und hochentwickelte Originalkomponenten des US-Militärs zu stehlen und an unbekannte Dritte weiterzuverkaufen“, erklärt US-Rechtsanwältin Deirdre Daly in einer entsprechenden Stellungnahme. An der Ermittlung waren unter anderem Beamte vom Federal Bureau of Investigation (FBI), Defense Criminal Investigative Service (DCIS), Homeland Security Investigations (HSI) und dem Office of Special Investigations der US-Luftwaffe beteiligt.

Quelle: United States Department of Justice

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