Zoll beschlagnahmt Fälschungen auf Sanitärmesse ISH

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Die internationale Sanitärmesse ISH, Weltleitmesse der SHK-Branche, nutzten Zollbeamte jetzt für eine erfolgreiche Aktion gegen Fälscher, bei der zahlreiche potenzielle Plagiate beschlagnahmt wurden. Gegen viele mutmaßlichen Fälscher wurden Verfahren eingeleitet.

In nur zwei Tagen Mitte März stellten rund 20 Mitarbeiter des Hauptzollamts Darmstadt insgesamt 170 verdächtige Produkte auf der Messe in Frankfurt am Main sicher. Dabei handele es sich hauptsächlich um Fälschungen hochwertiger Armaturen und Pumpen, so Olaf Scheffler, Sprecher des Darmstädter Zollamts. Darüber hinaus konfiszierten die Beamten zahlreiche Kataloge und digitale Datenträger, die Abbildungen vermeintlicher Plagiate enthielten. Nur so könne verhindert werden, dass die Fälschungen auf der Messe bestellt werden und später auf den Markt gelangen, so Scheffler weiter.

Bereits beim erstmaligen Vergehen mussten die auffällig gewordenen Aussteller eine Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro für zu erwartende Strafen und Gerichtskosten entrichten, Wiederholungstäter das Dreifache dessen. Insgesamt hat der Zoll Sicherheitsleistungen in Höhe von über 44.000 Euro eingefordert.

Während ihrer Kontrollen wurden die Zollfahnder von Vertretern verschiedener Unternehmen unterstützt. „Mit unserer Teilnahme am jährlichen Zollrundgang möchten wir im Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie ein klares Zeichen setzen“, erklärt beispielsweise Andreas Dornbracht, Geschäftsführer der Dornbracht GmbH & Co. KG. „Nachahmer müssen konsequent zur Verantwortung gezogen werden, denn sie schaden nicht nur den betroffenen Unternehmen, sondern der gesamten Wirtschaft.“ Dornbracht investiert dabei laut eigenen Angaben jährlich rund eine viertel Million Euro in Markenschutz, Gebrauchs-/Geschmacksmuster und Patente sowie Plagiatsverfolgung.

Dabei geht Dornbracht beispielsweise davon aus, dass sein Unternehmen allein am Standort Iserlohn rund 100 zusätzliche Stellen schaffen könnte, gäbe es das Problem der Produktpiraterie nicht. Gestützt wird diese Annahme unter anderem durch eine Studie des Branchenverbands VDMA, wonach Plagiate im deutschen Maschinen- und Anlagenbau 2016 einen Umsatzschaden von rund 7,3 Milliarden Euro verursachten (wir berichteten).

Quellen: zoll.de, Dornbracht

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