Zoll konfisziert gefälschte Toner im Wert von 10 Millionen Euro

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Im Rahmen einer Großrazzia sprengten Beamte des Zollfahndungsamts Frankfurt/Main ein deutsch-iranisches Fälschernetzwerk, das in großem Stil Plagiate von Tonerkartuschen hergestellt und verkauft hatte. Mehr als 180 Paletten gefälschter Produkte der Marke Kyocera wurden sichergestellt.

Während der Aktion Anfang August durchsuchten Fahnder des deutschen Zolls insgesamt knapp 30 Wohn- und Geschäftsräume im Gebiet Rhein-Main sowie in Nordrhein-Westfalen. Parallel ermittelten Behörden in den Niederlanden und kontrollierten einen örtlichen Firmensitz. Insgesamt stellten die Fahnder rund 180 Paletten und mehrere Container gefälschter Tonerkartuschen sicher, die den Fälschern auf dem Markt rund 10 Millionen Euro eingebracht hätten. Die Plagiate verletzten allesamt die Markenrechte des japanischen Druckzubehör-Herstellers Kyocera.

Neben den Fälschungen konnten die Ermittler des Zolls zahlreiche schriftliche und elektronische Beweismittel, mehr als 100.000 Euro in bar sowie Gold und Wertgegenstände im Wert von etwa 40.000 Euro sicherstellen. Darüber hinaus wurde eine Pfändung in Höhe von 50.000 Euro durchgeführt.

Insgesamt 24 Tatverdächtige aus Deutschland, dem Iran, den Niederlanden und der Türkei stehen im Fokus der Ermittlungen; drei mutmaßliche Haupttäter seien bereits verhaftet. Die Bande soll leere Tonerkartuschen in Europa angekauft haben, um diese – zum Teil hier in Deutschland und zum Teil in China und Dubai – wiederzubefüllen und als vermeintlich neue, originale Kyocera Tonerkartuschen über Firmen in Deutschland und den Niederlanden zu verkaufen.

Das genaue Ausmaß des finanziellen Schadens, den die Fälscherbande verursacht hat, ist noch unklar. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Schadenssumme schwer zu beziffern. Wir gehen allerdings von einem Betrag im zweistelligen Millionenbereich aus“, erklärt Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.

Insgesamt waren an der Großaktion rund 200 Vertreter von Zoll, Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft beteiligt. Unterstützung erhielten die Ermittler von Produktexperten des Originalherstellers Kyocera. Um die rund 180 Paletten sowie drei je etwa sechs Meter lange Container an Fälschungen abzutransportieren waren neben einem Sattelzug und einem 7,5-Tonnen-Lkw einer Spedition auch sechs Lastwagen des Technischen Hilfswerks im Einsatz.

Zollbehörden beschlagnahmen illegale Plagiate von Kyocera-Druckpatronen. Zollbehörden beschlagnahmen illegale Plagiate von Kyocera-Druckpatronen.
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Quelle: zoll.de

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