Zoll sprengt international tätigen Schmugglerring

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Zollfahnder haben in den vergangenen Monaten erfolgreich gegen eine Schmugglerbande ermittelt, die in großem Stil mit gefälschten Markenprodukten gehandelt haben sollen. Unter anderem konnten zehntausende Teile gefälschter Markenkleidung konfisziert werden.

Bereits im Januar 2014 hatten Zollfahnder begonnen, gegen die 21-köpfige Schmugglerbande zu ermitteln; Ende September startete jetzt am Landgericht Augsburg die Verhandlung gegen die ersten sechs Tatverdächtigen.

Den überwiegend türkischstämmigen Angeklagten wird der internationale, gewerbs- und bandenmäßige Schmuggel gefälschter Markenkleidung und -parfums vorgeworfen sowie der Handel mit unverzollten und unversteuerten Tabakwaren. Insgesamt sollen die Tatverdächtigen rund 6,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben.

Für die Ermittlungen wurde eine spezielle Kommission aus Nürnberger und Münchener Zollbeamten eingerichtet, die im Fachgebiet der Produktpiraterie bzw. der Tabaksteuerhinterziehung tätig sind. Insgesamt gelang es den Zollfahndern in den letzten Monaten, mehr als 60.000 gefälschte Markenkleidungsstücke, wie zum Beispiel T-Shirts und Shorts, sowie rund 260.000 illegale Imitate bekannter Markenparfums sicherzustellen. Allein die gefälschten Textilien kommen dabei auf einen Verkaufswert von rund 4,5 Millionen Euro. Zusätzlich konfiszierten die Zollbeamten zwei Tonnen Wasserpfeifentabak und 10,4 Millionen Zigaretten.

Beweismaterialien, die während den Ermittlungen sichergestellt wurden, belegen zudem den Schmuggel von rund 33.000 weiteren gefälschten Markenparfums, rund 5,3 Tonnen Pfeifentabak sowie circa 1,4 Millionen Zigaretten. Ausschlaggebend für den Erfolg der Zollfahnder war auch die enge Zusammenarbeit mit den Behörden in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, und der Schweiz.

Den Angeklagten, denen 22 Fälle des banden- und gewerbsmäßigen Schmuggels vorgeworfen werden, droht jetzt für jede Tat eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Aufgrund des Umfangs wurde die Anklage in unterschiedliche Gerichtsverfahren aufgeteilt.

Quelle: Zollfahndungsamt München

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