„Mir fehlen die Worte“ hat jeder von uns schon einmal gesagt. Normalerweise ist das nicht wörtlich gemeint. Doch wenn man sich die Sprachen dieser Welt anschaut, dann gibt es tatsächlich ein paar Wörter, die dem Land der Dichter und Denker fehlen. Hier eine kleine Auswahl an Begriffen und deren Bedeutung, die so schön oder skurril sind, dass wir für sie am liebsten einen Einbürgerungsantrag stellen würden. Aber Achtung: Es besteht gewisse Zungenbruchgefahr!
Age-otori (Japanisch)
Man schaut beim Friseur nach dem Haareschneiden in den Spiegel und sieht schlimmer aus als vorher. Ein Horror! Für genau diese Situation gibt es in Japan das Wort Age‑otori. Das brauchen wir auch!
Fargin (Jiddisch)
Im Deutschen gibt es das Wort Schadenfreude – das man inzwischen so auch in anderen Sprachen wiederfindet. Doch für das Gegenteil, also das bejubeln des Glücks oder Erfolgs einer anderen Person, haben wir keinen Begriff. Das jiddische Verb fargin steht genau dafür. Wir sagen: Davon braucht die Welt mehr!
Gluggavedur (Isländisch)
Das ist das Wetter fürs aus dem Fenster schauen. Man könnte jetzt sagen, dass wir dafür ja den Begriff Schmuddelwetter haben. Doch Gluggavedur ist positiv belegt. Also „schlechtes“ Wetter, bei dem man staunend durch das Fenster das Gewitter oder den Sturm beobachtet und sich in seinem warmen, gemütlichen Zuhause wohlfühlt. Spürst du es schon?
Pana Po‘o (Hawaiianisch)
Eine typische Marotte ist das unbewusste am Kopf kratzen, während man angestrengt nachdenkt. Auf Hawaii nennt man das Pana Po’o – mal überlegen, wie man das bei uns nennen könnte (kratz, kratz) …
Påtår (Schwedisch)
In Schweden wird sehr gerne Kaffee getrunken, und deshalb gibt es dort auch ein Wort für den Kaffee‑Nachschub. Påtår heißt wörtlich „ein weiterer Schluck“- steht aber immer für eine weitere Tasse Kaffee. Immer her damit!
Pochemuchka (Russisch)
Warum? Das ist die Lieblingsfrage von neugierigen Kindern. Im Russischen werden diese dann „Warum‑Personen“ genannt, so die freie Übersetzung des Begriffes. Wird das Wort für Erwachsene verwendet, weil sie einfach viel zu viele Fragen stellen, bekommt es einen negativen Beigeschmack und ist nicht unbedingt freundlich gemeint.
Shemomedjamo (Georgisch)
Das georgische Wort bedeutet: nicht aufhören zu essen, obwohl man satt ist, weil es so gut schmeckt. Wer kennt das nicht! Klingt auf Deutsch dann aber doch etwas umständlich. Dann doch lieber die Aussprache im Georgischen mal üben. Los geht’s …
Tsundoku (Japanisch)
Habt ihr auch schon mal ein Buch gekauft und es ungelesen zu den anderen Büchern gestellt? Genau das beschreibt nämlich das japanische Wort Tsundoku. Wir heben es uns auf für die Rente – den Begriff und das Buch von der letzten Shopping‑Tour.