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Abgestumpft – und jetzt?

Die Interaktionsrate von Social-Media-Nutzern mit Facebook-Posts ist in den vergangenen 18 Monaten dramatisch geschrumpft. Wie kommt‘s? Und vor allem: Was tun?

© Pavel Klimenko / Fotolia.
– Dataaa! –
26. September 2018
Abgestumpft – und jetzt?
Die Interaktionsrate von Social-Media-Nutzern mit Facebook-Posts ist in den vergangenen 18 Monaten dramatisch geschrumpft. Wie kommt‘s? Und vor allem: Was tun?

Legen wir erst einmal die harten Daten und Fakten auf den Tisch: Bei einer aktuellen Studie wurden im Zeitraum von Anfang 2017 bis Mitte 2018 die 20.000 Top-Marken auf Facebook ins Visier genommen. Die Forscher wollten herausfinden, wie sich das Interaktions­verhalten der Nutzer – also Liken, Teilen und Kommentieren – im Untersuchungszeitraum geändert hatte. Dabei analysierten sie etwa 43 Millionen Posts.

Ein erstes Ergebnis der Studie zeigt, dass das Post-Volumen der 20.000 Unternehmen im genannten Zeitraum um 20 Prozent anstieg: von 72.000 auf etwa 90.000 – täglich. Während dieses Ergebnis kaum überrascht, ist das nächste beinahe schockierend: Die Zahl der Interaktionen von Nutzern mit Beiträgen sank innerhalb der 18 Monate um über 50 Prozent (von gut 29 auf knapp 13 Milliarden)! Diese nachlassende Aktivität der Nutzer wird dabei noch deutlicher, wenn beide Ergebnisse in Zusammenhang gesetzt werden, und wir so die Interaktionen pro Beitrag betrachten können. Während Anfang 2017 noch 4.500 Interaktionen pro Beitrag gezählt werden konnten, sind es Mitte 2018 nur noch 1.500 – ein Rückgang um rund 65 Prozent!

Um diese Zahlen mal ein wenig zu verdauen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Ursachen für diese Entwicklung. Ein Grund ist sicherlich der „Informations-Overkill“: Parallel zur Zahl der Posts steigt nämlich auch die Zahl der Wettbewerber (Stand heute: 80 Millionen Business-Seiten auf Facebook). Eine weitere Ursache ist auch der „Ad-Overkill“: Im News Feed der Nutzer tauchen, im Verhältnis zu Posts der Freunde, durch geänderte Algorithmen immer mehr Werbebeiträge auf. Das Problem ist also im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert.

Was also tun, um dem Abstumpfungstrend entgegenzuwirken und die eigenen Nutzer zur Interaktion zu animieren? Wir haben mal sechs Tipps zusammengerührt, die deinen Posts eine „stimulierende“ Wirkung verleihen können:

Tipp 1: Die perfekte Quantitäts-Balance
Um eine hohe Qualität der Beiträge kommt heute niemand mehr herum. Interessant wird es dagegen beim Thema Quantität, denn hier heißt es weder „weniger ist mehr“ noch „mehr ist mehr“: Vielmehr ist die optimale Balance der entscheidende Faktor. Wer nämlich fünf Beiträge pro Tag postet, generiert laut Studie die höchsten Interaktionszahlen.
Zur Erläuterung hier die entsprechenden Daten:
Seiten mit 1 Post pro Tag – 3.100 Interaktionen (gesamt)
Seiten mit 5 Posts pro Tag – 12.500 Interaktionen (gesamt)
Seiten mit 10 Posts pro Tag – 12.000 Interaktionen (gesamt)

Kleine Anmerkung: Der Unterschied zwischen 5 und 10 Posts erscheint zunächst marginal, aber man bedenke den doppelten Contentmarketing-Aufwand!

Tipp 2: Wirklich relevant sein
Relevanz ist und bleibt einer der Hauptfaktoren. An dieser Stelle können Kontrollfragen und die eigene (ehrliche) Antwort ein guter Wegweiser sein: „Würde ich das selber liken und teilen? Wie würden meine eigenen Freunde/Follower auf diese Interaktion reagieren?“

Tipp 3: Schlüsselfunktionen eines Beitrags beachten
Der perfekte Post sollte stets ganz konkrete Funktionen erfüllen, um interaktionswert zu sein. Der Analyse von Brian Carter und Marketo folgend, muss ein solcher Post zumindest eine der folgenden Funktionen erfüllen: „Mehrwert geben“, „Ratschläge erteilen“, „warnen“, „amüsieren“, „inspirieren“, „erstaunen“ oder „Gemeingefühl schaffen“.

Tipp 4: Smartphone zuerst
Eine überwältigende Mehrheit der Social-Media-Nutzer ist auf den Plattformen per Smartphone unterwegs. Dies sollte bei der Konzeptionierung von Beiträgen immer beachtet werden  – zum Beispiel ist zu empfehlen, vertikale Videoformate zu verwenden.

Tipp 5: Weniger ist mehr
Wer durch Social-Media-Inhalte scrollt, sollte einen Post auf den ersten Blick erfassen können. Das Gebot lautet also wie so oft: „Reduce to the max.“

Tipp 6: Mach’s mit Bild
Die Zeitkomponente spielt auch bei der Wahl des Mediums eine Rolle: Obschon die Zahlen rückläufig sind, Bilder stehen im Gegensatz zu Videos und Links immer noch an der Interaktions-Spitze.

 

Quellen: bufferapp.com; briancartergroup.com; buzzsumo.com

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