Leer-Meister

Logos, die mit sogenannten „Leerräumen“ arbeiten, entwickeln gerade durch diese Auslassungen besondere Spannung und Anziehungskraft.

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- TOPografie -
15. Juni 2018
Leer-Meister
Logos, die mit sogenannten „Leerräumen“ arbeiten, entwickeln gerade durch diese Auslassungen besondere Spannung und Anziehungskraft.

Ein starkes Logo zu kreieren ist eine Kunst für sich. Eine der Design-Königsdisziplinen dabei ist, mit dem sogenannten „negative space“ (Leerraum) zu arbeiten. Hier bedienen sich Designer sowohl starker Kontraste sowie des „Gesetzes der geschlossenen Gestalt“: Eine bestimmte Form bildet dabei zunächst ein auf den ersten Blick erkennbares Objekt. Dieses ist allerdings so geformt, dass sich im Leerraum dieses Objekts eine weitere Form herausschält. Ein einfaches Beispiel ist der Buchstabe „A“. Wenn man diesen etwas eckig darstellt, wird schnell im inneren Leerraum ein kleines „i“ sichtbar.


Diesen spannenden Effekt machen sich Designer immer wieder zunutze, um wunderbare und einprägsame Logos zu erschaffen – die oft erst auf den zweiten Blick ihren wahren Zauber enthüllen. Wir haben mal unsere fünf Lieblinge herausgepickt:

Unser Platz 5Ed’s Electric, besticht durch seine simple Genialität und ist das perfekte Beispiel für einen nur vermeintlich leeren Raum zwischen zwei Objekten: Das zentrale schwarze „E“ entsteht völlig natürlich zwischen den beiden weißen Netzsteckern.

Ähnlich, aber etwas verspielter, ist unser Platz 4 Moby Dick. Nah angelehnt am obigen Beispiel („A“ und „i“) versteckt sich die wahre Botschaft im leeren, weißen Raum des „M“: oben eine Harpune und darunter die Fluke eines abtauchenden Wals. Der Designer Alexander Johnson kreierte dieses Meisterwerk für das Buchcover des Klassikers „Moby Dick“. Und es gelang ihm, den Kern der Handlung in einen einzigen Buchstaben zu packen.

Die Bronzemedaille und somit Platz 3 geht an das VINOPIANO-Logo. Die perfekte Verschmelzung von Klaviertasten und Weingläsern ist ein wirklicher Kunstgriff. Und wer ganz genau hinschaut, kann in den beiden mittleren Tasten sogar noch zwei (Weiß-)Weinflaschen erkennen. Da der Designer selbst dieses Detail nicht erwähnt, könnte es sich auch um Zufall handeln. In diesem Fall würde er nicht nur ein äußerst kreatives, sondern auch ein glückliches Händchen beweisen.

Platz 2 belegt in unserem Ranking das Logo von Flight Finder. Die beiden „F“ des Namens wurden im Logo selbst aufgegriffen und bilden durch die Spiegelung des zweiten Buchstabens im Leerraum zwischen sich ein Flugzeug. Dadurch ist natürlich das „Finden des Flugs“ sogar haptisch in Szene gesetzt. Ein verdienter zweiter Platz.

Auf Platz 1 hat es eine puristische Schönheit geschafft, die ihresgleichen sucht: das Logo der GUILD OF FOOD WRITERS. Hier vereinen sich auf harmonische Weise zwei unterschiedliche Elemente: ein Löffel für „FOOD“ sowie die Spitze eines Füllfederhalters für „WRITERS“. Diese Elemente so symbiotisch zusammenzubringen – für uns ist das Perfektion.

 

Quelle: boredpanda.com

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