Start – K-Teilchen –   The VOICE of…. E-Commerce?

The VOICE of…. E-Commerce?

Wer sprechen kann, ist klar im Vorteil. Das gilt dank digitaler Sprachassistenten auch immer mehr für Webinhalte, besonders im E-Commerce. Was müssen Onlineinhalte liefern, um „mitreden“ zu können?

© andreusK/stock.adobe.com
– K-TEILCHEN –
17.06.2021
The VOICE of…. E-Commerce?
Wer sprechen kann, ist klar im Vorteil. Das gilt dank digitaler Sprachassistenten auch immer mehr für Webinhalte, besonders im E-Commerce. Was müssen Onlineinhalte liefern, um „mitreden“ zu können?

Sprachassistenten on the rise
Alexa, Siri, Sam und wie sie alle heißen spielen im Online-Alltag eine immer größere Rolle. Durch den Gebrauch von Sprache als natürlichem Kommunikationsmittel bestimmen sie vor allem unter den jüngeren Verbrauchern einen wachsenden Anteil des Onlineverhaltens. Laut einer Deloitte-Studie hatte sich bereits 2019 die Zahl der Nutzer von Sprachassistenten altersübergreifend innerhalb eines Jahres auf 30 % verdoppelt. Und in einer E-Commerce-Studie aus dem Jahr 2020 gaben 57 % der Befragten an, Sprachassistenten auf Smartphones genutzt zu haben. Für eine steigende Tendenz spricht, dass die Qualität der Sprachassistenten sich rasant verbessert – die Spracherkennung der Geräte wird immer genauer, Anfragen an die Suchmaschine werden präziser erfasst und gezielter beantwortet. Die Vielfalt an Endgeräten, deren Vernetzung und Verbreitung ist ein zusätzlicher Booster für sprachbasierte Interaktion und Onlinenavigation. Das hat unweigerliche Auswirkung auf die Gestaltung der Onlinelandschaft.

Die klassische Suchanfrage wird dann nicht mehr getippt, sondern direkt als Frage gestellt. Sprachassistenten können wie ein persönlicher Assistent das Leben erleichtern. „Such mir ein Rezept für Apfelkuchen“, „Wie stelle ich die Speichenspannung an meinem Fahrrad ein?“, „Wo bekomme ich um diese Uhrzeit noch Pizza her?“ Gewonnen hat, wer auf der Ergebnisliste ganz oben steht.

Was bedeutet das für den E-Commerce?
Wer gesehen, oder besser „gehört“ werden möchte, muss sich anpassen. Wer kann und zu wessen Inhalten es passt, kann Sprach- beziehungsweise Audioinhalte in den Onlineauftritt einbinden, Voice-Ads platzieren, Podcasts produzieren oder vieles mehr. Aber letztendlich kommt es auch darauf an, überhaupt erst von den Nutzern gefunden zu werden. Dazu muss die Antwort auf ihre Suchanfragen so in den Onlinecontent eingebaut sein, dass die Suchmaschine sie auf Anhieb erkennt und favorisiert.

SEO für Sprachassistenten
Bei der Nutzung von Sprachassistenten zur Onlinesuche kommt es im Gegensatz zur herkömmlichen Nutzung von Suchmaschinen im Browser nämlich nicht einfach nur darauf an, was auf der ersten Ergebnisseite steht. Sondern nur darauf, was ganz oben steht. Der Sprachassistent wird dem Verbraucher nicht die ganze Liste von Ergebnissen vorlesen. Oder selbst wenn er es tun würde, würde die Aufmerksamkeit des Nutzers wohl kaum bis zum Ende reichen. Wer ganz oben steht, hat quasi gewonnen. Search-Engine-Optimierung ist also essenziell, um beim sprachbasierten Onlinegeschehen eine Stimme zu haben und gehört zu werden.

Welche Möglichkeiten gibt es?
Hier gibt es zwei Bereiche zu beachten, den technischen und den inhaltlichen. Auf technischer Seite sollte unbedingt die Ladezeit der Seite beachtet werden. Dauert das Laden zu lange, ist schnell die Seite der Konkurrenz attraktiver. Außerdem wichtig: Sind die Inhalte auf Mobilgeräte angepasst? Besonders häufig wird nämlich das Smartphone für Suchanfragen via Sprachassistent genutzt. Wenn dann das Ergebnis nicht richtig angezeigt werden kann, ist das zum einen ärgerlich und zum anderen ein Grund für den Verbraucher, sich lieber auf einer anderen Seite die gesuchten Infos zu holen.

Apropos Mobilgeräte: Durch sie wird auch die Relevanz von Local-SEO gesteigert. Je besser die Inhalte an regionale Suchanfragen angepasst sind, desto erfolgreicher sind sie bei Suchanfragen à la „Welches Restaurant hat frischen Fisch auf der Karte?“. Zum Beispiel ein Eintrag bei Google My Business hilft bei solchen Suchanfragen.

Nun zur inhaltlichen Seite: Egal, ob beim eigenen Marketingansatz nun eher auf Information, auf Kauf oder auf Entertainment und Branding abgezielt wird gibt es einige Punkte zu beachten. Textweise gilt das vor allem für die allerersten paar Sätze einer Seite. Daraus bastelt die Suchmaschine das Featured Snippet, das ganz oben als Antwort auf eine Suchanfrage angezeigt wird – oder in der Variante Sprachassistent eben zuerst genannt/vorgelesen wird. Hilfreich hierbei: Wenn Sprachassistenten zur Onlinesuche verwendet werden, stellen die meisten Nutzer ihre Frage oder ihr Anliegen in ganzen Sätzen vor. Punkten kann hier, wer Headlines hat, die die wahrscheinlichsten Fragen beantworten und entsprechende Keywords enthalten, sowie im ersten Abschnitt bereits aussagekräftige Infos hat. Zum Beispiel in Form einer Zusammenfassung oder eines Teasers. Listen und Tabellen sind hier besonders effektiv.

Ebenso tritt nun die FAQ-Section einer Seite in den Vordergrund. Greifen die FAQs tatsächlich die wahrscheinlichsten Nutzeranfragen auf? Sind die Antworten gut strukturiert und eingängig? Die Content-Strategie sollte an dieser Stelle auf strukturierte, sprechbare Daten setzen. Der Inhalt tritt also in den Vordergrund. Es lohnt sich, zu hinterfragen: Sind meine Inhalte relevant und verständlich?

Dabei spielt die Zielgruppe die entscheidende Rolle. Klar, das ist immer eines der Hauptthemen in der Kommunikation – wenn es aber um Voice Search geht, werden spezifischere Fragen wichtig: Welche Sprache spricht die Zielgruppe? Teenager reden anders als Erwachsene. 20-jährige Studenten sprechen anders als 20-Jährige, die voll im Beruf stehen und so ganz andere Lebenswirklichkeiten haben. Was interessiert die Zielgruppe? Treffen meine Inhalte den richtigen Ton, um zu meiner Zielgruppe zu sprechen?

Wer seine E-Commerce-Inhalte fit machen möchte für Voice Search, hat also einige Möglichkeiten, auf die sprachzentrierten Entwicklungen in der Onlinekommunikation zu reagieren. Entscheidend ist hier ein Denken, das von Austausch mit potenziellen Nutzern geprägt ist. Das bietet die Chance, dass zusammen mit der Sprache eine natürlichere, dynamische und lebendigere Art der Kommunikation in den Fokus rückt – und die Interaktion mit der Zielgruppe einen neuen Stellenwert bekommt.

Quellen: construktiv.de, estrategy-magazin.de, deloitte.com

Weitersagen



Weitere Beiträge zum Thema