Gefälschte Bekleidung, Elektronik, Waschmittel – Meldungen in aller Kürze

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USA: Millionenschwerer Fälscherring zerschlagen // Indien: Produzent gefälschter Waschmittel, Hygieneprodukte aufgeflogen // Amazon verklagt Fälscher gemeinsam mit GoPro und Asmodee // Onlineplattform beantragt Patent gegen virtuelle Fälschungen

USA: Millionenschwerer Fälscherring zerschlagen
US-Behörden gingen jetzt gegen ein Fälschernetzwerk vor, das mutmaßlich Schuh- und Elektronikplagiate im Wert von über 130 Millionen US-Dollar (rund 110 Millionen Euro) produziert und gehandelt haben soll. Nach Angaben der Behörden wurden vier Verdächtige im August verhaftet und für ihre Beteiligung an einem internationalen Fälscherring vor dem Bundesgericht Brooklyn angeklagt. Um die Fälschungen zu produzieren, hätten die Verdächtigen von Oktober 2019 bis Juli 2021 generische Artikel aus China über den Hafen Port of New York and New Jersey in die USA importiert. Anschließend hätten sie die Waren in Werkstätten etwa in den New Yorker Stadtteilen Queens und Long Island mit Marken und andere Erkennungszeichen versehen, etwa von den Marken Ugg Boots, Nike, Timberland oder Beats. „Neben den schädlichen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft stellen Fälschungsnetzwerke wie dieses eine Bedrohung für die nationale und öffentliche Sicherheit dar“, erklärte Peter C. Fitzhugh, Special Agent-in-Charge der Homeland Security Investigations New York. Drei weitere Verdächtige befinden sich derzeit auf der Flucht.

Indien: Produzent gefälschter Waschmittel, Hygieneprodukte aufgeflogen

Strafverfolgungsbehörden im Raum der indischen Hauptstadt Delhi beschlagnahmten bei einer Razzia über 1.300 Kilogramm gefälschte Waschmittel, 8.400 Beutel Shampoo, 600 Liter Reinigungsmittel und Dutzende Seifen und Gesichtscremes. Zudem stellten die Beamten über 5.000 ungenutzte Verpackungen sicher. „Alle Produkte wurden mit Markennamen verkauft. Es handelte sich jedoch um Chemikalien und Produkte von billiger Qualität“, so die Polizei laut Medienberichten. Mehrere Konsumgüterhersteller hatten zuvor die Behörden über Plagiate informiert, die etwa Produkte von den Konzernen Procter & Gamble sowie Unilever imitierten. Der vermeintliche Produzent der Plagiate gab an, aufgrund von Geldsorgen in die Produktion von Fälschungen eingestiegen zu sein, wie indische Medien berichten.

Amazon verklagt Fälscher gemeinsam mit GoPro und Asmodee
In den USA geht der Internetgigant Amazon gemeinsam mit Originalherstellern rechtlich gegen Händler von Fälschungen auf Amazons Onlineplattformen vor. So klagt der US-Konzern gemeinsam mit dem französischen Spielwarenhersteller Asmodee gegen zwei Personen, die versucht hätten, Fälschungen der bekannten Kartenspiel-Marke Dixit zu verkaufen. Die Angeklagten sollen dafür unerlaubt das Markenzeichen von Asmodee verwendet haben und müssen sich nun vor dem US District Court for the Western District of Washington verantworten. Für ein weiteres Verfahren arbeite Amazon zudem mit dem amerikanischen Kameraproduzenten GoPro zusammen. Angeklagt sind in diesem Fall sieben Personen chinesischer Staatsbürgerschaft sowie mehrere Unternehmen; sie sollen Zubehör der Marke GoPro gefälscht haben, dass sich nur in Details von den Originalen unterschieden habe; zehn weitere Verdächtige sollen zudem in den Verkauf der Plagiate involviert gewesen sein. Das Verfahren am US District Court for the Western District of Washington fokussiere sich auf Dritthändler, die auf Amazons Marktplatz agieren. Die aktuelle Klage wurde bereits im April eingereicht, jedoch erst nun veröffentlicht, da parallel gegen die Händler in China ermittelt werde.

Onlineplattform beantragt Patent gegen virtuelle Fälschungen

Die bekannte Online-Spieleplattform Roblox möchte in den USA ein Verfahren patentieren, um Fälschungen innerhalb der virtuellen Spielewelten zu identifizieren und Fälscher so abzuschrecken. Bei Roblox handelt es sich um eine weit verbreitete Plattform für Computerspiele, mit der Nutzer eigene Spiele erstellen und gemeinsam mit anderen spielen können. Dabei können auf Roblox auch virtuelle Produkte mittels In-Game-Käufen erworben werden, beispielsweise kosmetische Accessoires für Spielecharaktere. Der so entstandene, realitätsnahe Markt lockt anscheinend auch Betrüger an, die Fälschungen verkaufen, so Medienberichte. Laut Patentantrag könnte Roblox nun mithilfe eines Algorithmus und anhand von mehreren zweidimensionalen Ansichten eines dreidimensionalen virtuellen Objektes sowie dem Vergleich mit einem Original feststellen, ob es sich um eine Nachahmung handelt; dies soll Fälscher abschrecken, wie der Patentantrag spezifiziert. „Eine Spieleplattform, die das Hochladen gefälschter virtueller Objekte verhindert, kann die Ersteller gefälschter Objekte wirksam abschrecken.“

Quellen: United States Department of Justice // Indian Express // Securing Industry, The Verge // Securing Industry

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