Zoll‑Bilanz, KI‑Anzeigen, Fälscher‑Syndikat – Meldungen in aller Kürze

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Österreich: Zoll beschlagnahmt 2023 Artikel im Millionenwert // Online: Google entfernt 2023 Milliarden von Anzeigen mit Hilfe von KI // Europol: Kriminelles Netzwerk für Luxus‑Plagiate und Drogen entlarvt // Baden‑Württemberg: Zoll beschlagnahmt Mode‑Plagiate

Österreich: Zoll beschlagnahmt 2023 Artikel im Millionenwert
Nahezu 36 Millionen Euro sind die knapp 200.000 gefälschten Artikel wert, die der österreichische Zoll 2023 beschlagnahmt habe, so aktuell das Bundesministerium für Finanzen (BMF). Zudem haben die Behörden der Alpenrepublik rund 14.000 Verfahren eingeleitet. Dabei verzeichnete der Zoll in Österreich einen rasanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, teilte das BMF mit: Die rund 7.000 aufgedeckten Fälle von Produktpiraterie entsprechen einer Steigerung um 77 %. Bei den beschlagnahmten Artikeln erreichten die Behörden sogar eine massive Steigerung von 586 %. Den starken Zuwachs führt das Ministerium auch auf vermehrte Kontrolltätigkeiten im Postverkehr sowie eine verbesserte Risikoanalyse und ‑bewertung zurück.

Online: Google entfernt 2023 Milliarden von Anzeigen mit Hilfe von KI
Google blockierte oder entfernte 2023 insgesamt rund 5,5 Milliarden Anzeigen, die gegen die Richtlinien des Unternehmens verstoßen hätten – darunter rund 550 Millionen Anzeigen, die geschützte Markennamen und Logos unrechtmäßig verwendet hätten. Diese Anzeigen machten damit die zweithäufigste Art entfernter Anzeigen aus, hinter Werbung, die auf Schadsoftware verwiesen hätte. Die weitverbreitete Werbung der chinesischen E‑Commerce‑Plattformen Shein und Temu, die oft auch wegen Fälschungen kritisiert werden, entsprechen dagegen offenbar den Konzernrichtlinien. Temu etwa bleibt einer der größten Werbetreibenden bei Google (und sogar der größte Werbekunde von Meta). Zum Erkennen solcher Betrugsversuche nutzt Google auch sein eigenes großes Sprachmodell (Large Language Model; LLM) namens Gemini. Dieses soll neben Code auch Texte, Bilder, sowie Audio und Video verarbeiten können, um noch mehr Betrugsversuche zu erkennen. Allerdings nutzten auch vermehrt Betrüger mittlerweile künstliche Intelligenz (KI), um solche Anzeigen zu erstellen.

Europol: Kriminelles Netzwerk für Luxus‑Plagiate und Drogen entlarvt
Im Zuge einer großangelegten Operation mit Aktionen in Belgien, Israel, den Niederlanden und der Slowakei beschlagnahmten Fahnder unter anderem zahlreiche gefälschte Luxusartikel, wie Europol im März bekannt gab. Die involvierten Strafverfolgungsbehörden der vier Länder führten unter Führung belgischer Behörden 26 Razzien durch und konfiszierten neben 165 gefälschten Uhren, Schmuckstücken und anderen Artikeln auch 200 Diamanten, über 200.000 Euro in Bargeld, Kryptowährungs‑Konten, 14 kg Drogen, sowie Waffen, Telefone, Computer und Kreditkarten. Aufgefallen war den Behörden das Netzwerk schon 2022, als Polizeibeamte 600 g Kokain in Brüssel abfingen. In der Folge ergaben Ermittlungen, dass die Gruppe mutmaßlich nicht nur mit illegalen Drogen, sondern auch mit gefälschten Luxusgütern handelte. Zudem soll die Gruppe im Bereich der Geldwäsche aktiv gewesen sein, etwa mittels Kryptowährungen, illegaler Bankensysteme und Investitionen in Immobilien.

Baden‑Württemberg: Zoll beschlagnahmt Mode‑Plagiate
Anfang Februar 2024 beschlagnahmte der deutsche Zoll eine Sendung gefälschter Markenartikel an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Wie kürzlich bekannt gegeben wurde, hielten die Beamten ein Postpaket aus China in Waldshut auf, das sich ein 20‑jähriger Schweizer bestellt hatte. Für die enthaltenen 20 Plagiate namhafter Luxusmarken, die laut Zoll den Originalwert eines Kleinwagens hätten, hatte der Mann angeblich nur 310 US‑Dollar (rund 285 Euro) bezahlt. Der Käufer der Plagiate muss nun auch mit einem zivilrechtlichen Verfahren der Markeninhaber gegen ihn rechnen.

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