Neues Gerät erkennt gefälschte Alkoholika schon in der Flasche

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Forscher der Univesity of Manchester haben jetzt ein neues Gerät vorgestellt, das die Echtheit von Spirituosen prüft – ohne, dass dafür die Getränkeflasche geöffnet werden muss. Erste Tests wurden bereits erfolgreich durchgeführt.

Das tragbare Gerät basiert auf der SORS-Technologie (Spatially Offset Raman Spectroscopy) und ermöglicht durch den Einsatz von Lasern eine genaue chemische Analyse durch andere Materialien hindurch, wie etwa Glasflaschen oder sogar undurchsichtiges Plastik. Bislang fanden derartige Geräte beispielsweise bei der Überprüfung von Gefahrenstoffen sowie bei der Analyse pharmazeutischer Substanzen Verwendung. Den Manchester Forschern gelang es jetzt, mit dem Verfahren Spirituosen auf mögliche Fälschungen zu überprüfen.

„Das Fälschen von Nahrungsmitteln und Getränken birgt schwerwiegende gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Risiken, besonders bei Alkoholika“, so Professor Roy Goodcare, der das Projekt leitet. „Ein wesentlicher Schritt, um das Vertrauen der Verbraucher zu wahren, ist die Gewährleistung, dass diese Produkte authentisch sind und weder kontaminiert noch gefälscht wurden.“

Der Vorteil der SORS-Methode liegt dabei auf der Hand: Das Gerät ist mobil und kann direkt vor Ort, ohne Laborbedingungen, eingesetzt werden. Zudem ist kein direkter Kontakt mit der zu untersuchenden Flüssigkeit erforderlich, stattdessen kann sie durch die Verpackung hindurch analysiert werden. Dadurch bleiben potenziell gesundheitsschädigende Stoffe sicher verschlossen und originale Produkte werden nicht unnötig geöffnet.

Rund 150 bekannte Marken von Scotch Whisky, Rum, Gin und Wodka hat das Forscherteam während seiner Tests untersucht. Darunter versteckten sich auch 40 gefälschte Produkte, die durch das Gerät genau identifiziert werden konnten. Darüber hinaus konnten durch die SORS-Technologie unter anderem auch die Inhaltsstoffe der gefälschten Alkoholika bestimmt und so zum Beispiel eine Kontaminierung mit Methanol festgestellt werden. Dabei spielte es keine Rolle, ob das Behältnis der Probe aus weißem, grünem oder braunem Glas war.

„Der Verkauf illegaler Spirituosen kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben; zum Beispiel, wenn Industriealkohole oder Methanol von Fälschern verwendet und unwissentlich [von Verbrauchern] konsumiert werden. Jedes Jahr führt das weltweit zu mehreren Todesfälle“, erklärt Dr. David Ellis, der das Projekt mit geleitet hat. „Aus diesem Grund haben wir die Methode nicht nur entwickelt, um die Authentizität von Marken zu gewährleisten, sondern auch, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen,“ so der Forscher weiter.

Insgesamt zehn Zusätze, die beim Panschen von Alkohol häufig Verwendung finden, kann das Gerät bereits erkennen. Jetzt möchte das Forscherteam den Einsatzbereich erweitern, um in Zukunft beispielsweise auch eine Überprüfung von Weinen zu ermöglichen.

Quellen: University of Manchester, FoodQualityNews

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