„Produktpiraterie bedroht praktisch alle deutschen Industrieunternehmen“

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Piraterie-Experte zum Tag der gewerblichen Schutzrechte im Haus der Wirtschaft zu Gast.

Zum Tag der gewerblichen Schutzrechte im Haus der Wirtschaft informierte der Experte Dr. Tim Karg auf einer Veranstaltung des Regierungspräsidiums über die Bedrohung durch Plagiate und Fälschungen. „Viele innovative und namhafte Hersteller aus Süddeutschland befinden sich längst im Fadenkreuz von Piraten. Sie brauchen neuartige Schutzstrategien, um sich gegen die immer größere Bedrohung durch Produkt- und Markenpiraterie zu wappnen.“

Jedes Jahr verliert die deutsche Industrie rund 50 Milliarden Euro durch Produkt- und Markenpiraterie, schätzt das Bundeswirtschaftsministerium. „Längst beschränkt sich das nicht mehr auf Luxusuhren, sondern betrifft Gebrauchs- und Investitionsgüter aus quasi allen Branchen“, so Dr. Tim Karg, Leiter des Anti-Piraterie-Teams der Tübinger Karg und Petersen Agentur für Kommunikation. Vor zahlreichen Unternehmens­vertretern informierte er auf Einladung des Informationszentrums Patente im Regierungspräsidium über die Piraterie-Bedrohung und Möglichkeiten, den eigenen Schutz zu verbessern. „Klassische Maßnahmen wie juristische Schritte, fälschungsresistente Verpackungen und Sicherheitsetiketten sind wichtig – aber vor allem bei Informationsmanagement und Kommunikation finden sich ungenutzte Optimierungspotenziale“, fasste Karg zusammen.

Rechtliche und produktbezogene Gegenmaßnahmen allein greifen oft zu kurz
Zum Schutz gegen Produkt- und Markenpiraterie setzten die meisten Unternehmen bislang vor allem auf rechtliches Vorgehen oder produktbezogene Schutztechnologien. Laut Karg reicht dies allein oftmals nicht aus: So erklärte er, dass für einen effizienten Piraterieschutz miteinander vernetzte Maßnahmen notwendig sind, die genau auf die individuelle Situation eines Unternehmens abgestimmt werden.

Kommunikationsmaßnahmen bieten neue Möglichkeiten
Karg und sein Experten-Team unterstützen seit rund zehn Jahren Unternehmen national wie international im Kampf gegen Piraterie mit individuell entwickelter Spezialkommunikation. In seinem Vortrag zeigte er Praxisbeispiele, wie dies genau funktioniert: „Mit wenig Einsatz lässt sich bereits sehr viel erreichen. Kommunikation kann etwa helfen, die Wirkung einer erfolgreichen Razzia zu multiplizieren – so erfahren die Händler vor Ort, welche Konsequenzen Geschäfte mit Fälschern haben können. Gleichzeitig werden Kunden durch Berichte in der Fachpresse über die Gefahren von Piraterieprodukten aufgeklärt.“

Umfassende Piraterie-Studie wurde vorgelegt
Für die Unternehmensvertreter in Stuttgart hatte Karg zudem eine Studie parat, für die er und sein Team letztes Jahr rund 20.000 Unternehmensvertreter kontaktiert hatten. „Wir sehen täglich, dass Unternehmen mit neuen Maßnahmen ihren wirtschaftlichen Erfolg effizient sichern können. Und unsere Erfahrungen haben wir auch wissenschaftlich überprüft.“ Die Studie, eine der größten Umfragen unter Industrieunternehmen der unterschiedlichsten Branchen zur Piraterie, steht auch als kostenloser Download zur Verfügung.

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