80 Millionen Euro Schadenersatz nach Klage gegen Fälscher

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Der Modehersteller Alexander Wang hat nach einem Gerichtsverfahren gegen mehrere Fälscher jetzt Schadenersatz in Höhe von rund 80 Millionen Euro zugesprochen bekommen. Für das Unternehmen, das aggressiver gegen Plagiate vorgehen will, vor allem ein symbolisch wichtiger Erfolg.

Alexander Wang hat vor Gericht Klage gegen 45 Betreiber von rund 500 illegalen Webseiten eingereicht, die im Internet Fälschungen von den Luxusprodukten des Unternehmens verkauft hatten. Ein Gericht entschied jetzt zugunsten des Klägers und sprach dem geschädigten Modeunternehmen rund 90 Million US-Dollar (ca. 80 Millionen Euro) Schadenersatz zu.

Dabei handelt es sich jedoch vor allem um einen symbolisch wichtigen Sieg, denn wie so oft in solchen Fällen ist es kaum möglich, die Betreiber der illegalen Webseiten ausfindig und damit haftbar zu machen. Alexander Wang will dennoch weiter aktiv gegen Fälscher vorgehen.

„Die Kreativiät und Originalität unserer Designs sind die Grundlage unseres Erfolgs“, erklärte der Chief Principle Officer des Modeunternehmens, Dennis Wang, gegenüber WWD. „Es bedarf konstanter Wachsamkeit auf einem globalen Level, um unsere Marke zu schützen. Dazu gehört auch, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, wie etwa Unterlassungsanordnungen direkt an nationale und internationale Fälscher zu verschicken oder Webhosting-Anbieter zu kontaktieren, auf deren Servern gefälschte Internetseiten betrieben werden“, so Wang weiter.

Auch andere Hersteller von Luxusgütern setzen zunehmend auf juristische Schritte und hinterfragen die Effektivität von Razzien und Beschlagnahmungen im Kampf gegen Piraterie. In China kommt ihnen dabei der Aufbau spezieller Gerichte für IP-Verfahren zupass.

„Es ist einfach, Fälschungen zu akzeptieren, wenn sie nur einen geringen Teil des Marktes ausmachen. Wenn der legitime Handel jedoch immer weiter schrumpft und schwieriger wird, wird der Druck, gegen illegale Imitate vorzugehen, immens“, erklärt Harley Lewin, einer der Anwälte von Alexander Wang. Nach jahrelangem erfolglosem Vorgehen habe sich das Modeunternehmen daher entschieden, aggressiver gegen die wachsenden Fälschungen vorzugehen.

Quellen: The Wall Street Journal, Securing Industry

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