Schmähpreis Plagiarius kürt erneut dreiste Fälscher

© Aktion Plagiarius e. V. (links: Original – rechts: Plagiat/Fälschung)
Der Negativ-Preis Plagiarius prangert wieder dreiste Fälscher an, die IP-Rechte europäischer Hersteller verletzen. Diesmal schafften es sogar vier Fälscher in die Top 3 – und es wurden mehrere Plagiate ausgezeichnet, die von europäischen Firmen vertrieben werden.

Den ersten Platz des diesjährigen Schmähpreises Plagiarius vergab die Jury der Aktion Plagiarius e.V. am 7. Februar bereits zum wiederholten Mal für ein Plagiat eines Produktes des Haushaltsartikel-Herstellers Genius aus Limburg. Die aktuell ausgezeichnete Nachahmung eines Küchenschneidegeräts kopierte nicht nur das Produkt und seine Verpackung, sondern auch den Produktnamen, Beschreibungen und Darstellungen. Lediglich das Original-Logo blieb verschont.

© Aktion Plagiarius e. V. (links: Original – rechts: Plagiat/Fälschung)

Der zweite Platz ging an eine mittlerweile liquidierte niederländische Firma, die Sahnekapseln der Firma Kayser Berndorf aus Wien detailgetreuen imitiert hatte. Die Plagiate wiesen jedoch anscheinend Qualitäts- und Sicherheitsmängel auf; so explodierte etwa eine der Kapseln ohne Fremdeinwirkung. Platz drei teilen sich die Imitate eines Hundegeschirrs des ungarischen Originalherstellers JULIUS-K9 und eines Rucksacks der schweizerischen Firma Wenger. Beide Nachahmungen kopierten das Design haargenau. Während die aus China stammenden Plagiate des Hundegeschirrs hauptsächlich über Online-Shops und Social Media vertrieben werden, wurden die Imitate der Rucksäcke von einem israelischen Händler über ein weltweites Distributionsnetz verkauft.

   © Aktion Plagiarius e. V. (links: Original – rechts: Plagiat/Fälschung)

Unter den weiteren Preisträgern finden sich auch zwei Imitate baden-württembergischer Produkte: Dabei handelt es sich um die Nachahmung einer Kehrmaschine von Haaga Kehrsysteme aus Ebersbach und einer Lampe der Firma Nyta aus Karlsruhe. Bei beiden Fälschungen wurden Design und Technik genau imitiert. Die aus Bayern stammende Firma, die die nachgemachten Leuchten vertreibt, bestreite die Vorwürfe allerdings und weigere sich daher, den Vertrieb der mutmaßlichen Plagiate einzustellen, so die Aktion Plagiarius.

   © Aktion Plagiarius e. V. (links: Original – rechts: Plagiat/Fälschung)

Die negativen Auswirkungen von Plagiaten betonte die diesjährige Laudatorin Christiane Nicolaus, Direktorin des Design Center Baden-Württemberg, bei der Plagiarius-Pressekonferenz. „Produktentwicklung kostet Zeit, Geld und Know-how. Innovativen Firmen steht der Lohn für ihre Arbeit zu.“ Der seit 1977 vergebene Schmähpreis soll ein öffentliches Bewusstsein für die illegalen Geschäftspraktiken von Nachahmern schaffen sowie Industrie, Politik und Verbraucher für Produkt- und Markenpiraterie sensibilisieren.

Quelle: Aktion Plagiarius e. V.

– Anzeige –