Muss Amazon bald für illegale Marketplace-Angebote haften?

Der Internet-Riese Amazon sieht sich derzeit mit einer Klage wegen Patentrechtsverletzung konfrontiert, weil Drittanbieter auf dem Marketplace des Unternehmens illegale Nachahmungen verkauft hatten. Ein US-amerikanisches Gericht hat jetzt einen Widerspruch seitens Amazon abgewiesen.

Bereits 2013 reichte Milo & Gabby, ein amerikanisches Design-Team, Klage gegen Amazon wegen Patentrechtsverletzung ein. Grund hierfür: ein Drittanbieter hatte die Plattform des Online-Händlers genutzt, um Fälschungen von Milo & Gabby Kissenbezügen zu verkaufen. In der Folge hatte Amazon gegen die Klage Widerspruch eingelegt. Mitte Juli wurde dieser nun von einem Bundesrichter in den USA abgewiesen.

Der Internet-Riese hatte angeführt, man biete Unternehmen und Privatnutzern mit dem sogenannten Marketplace lediglich eine Plattform. Der Verkauf an sich sowie die angebotenen Produkte würden jedoch ausschließlich von den Drittanbietern selbst verantwortet.

Milo & Gabby sieht Amazon dennoch in der Verantwortung: „Unwissenheit ist keine Entschuldigung im heutigen Informationszeitalter. Es ist die Aufgabe eines jeden Verkäufers zu wissen, wer die Rechte an den Produkten innehat, die man verkauft.“

Sollte das Gericht in den USA entscheiden, dass Amazon im Fall Milo & Gabby für die Fälschungen haftbar ist, wäre dies ein bedeutender Präzedenzfall, der womöglich die Tür für zahllose gerichtliche Klagen öffnen würde.

Quelle: PYMNTS

– Anzeige –