Ende Februar startete das UK IPO (Intellectual Property Office of the United Kingdom) seine laut eigenen Angaben bisher größte Kommunikationskampagne gegen Fälschungen. Die neue Kampagne fokussiert sich dabei insbesondere auf Fälschungen von Schönheits- und Hygieneprodukten – hier seien Konsumenten laut Recherchen des UK IPO oftmals besonders schlecht informiert, was die Risiken von Fälschungen anbelangt.
//„Unsere Strategie gegen Rechtsverletzungen zeigt den Weg auf, der vor uns liegt, während wir gemeinsam auf das langfristige Ziel hinarbeiten, Verbrechen gegen geistiges Eigentum und Schutzrechtsverletzungen für alle inakzeptabel zu machen. (…) Unsere Industriepartner sind eine mächtige und überzeugende Stimme, und Markeninhaber können eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und Befähigung der Öffentlichkeit spielen.“
Adam Williams, Chief Executive und Comptroller, UK IPO
Indem es die Gestaltung typischer Kosmetik‑Werbung aufgreift, will das UK IPO effektiv mit Influencern, Social‑Media‑Anzeigen und Pressearbeit auf die teilweise schockierenden Umstände hinweisen, in denen Fälschungen hergestellt werden. Dies sei vielen Kunden nicht bewusst, so das UK IPO. Stattdessen gingen Käufer offenbar fälschlicherweise davon aus, dass Fälschungen meist in ähnlichen oder gleichen Bedingungen wie Originale hergestellt würden, so Recherchen des UK IPO. Mit der neuen Kampagne will das UK IPO nun mit diesem Irrglauben aufräumen.
In Tests von beschlagnahmten Kosmetikfälschungen wurden laut der Behörde zum Beispiel krebserregende und schädliche Inhaltsstoffe gefunden – darunter Berylliumoxid, Arsen, Blei und Quecksilber. Und die Orte, an denen die Fälschungen beschlagnahmt beziehungsweise mutmaßlich hergestellt wurden, seien unhygienisch. Das zeigten zum Beispiel Tests, bei denen in den Proben auch Nager‑Urin und Pferdekot gefunden wurde, so die Behörde. Solche Funde will das Amt nun in ihrer Kampagne veröffentlichen, um Kunden abzuschrecken und zu informieren. Das soll Konsumenten schließlich dazu bringen, fundiertere Entscheidungen beim Kauf zu treffen, und so die Nachfrage nach Plagiaten zu verringern.
Die neue Kampagne des UK IPO sei Teil seiner Fünf‑Jahres‑Strategie gegen Schutzrechtsverletzungen und um öffentliches Verständnis für die Risiken für Fälschungen zu erhöhen. Laut einer Studie des EUIPO ist die Kosmetikbranche eine der besonders von Fälschungen betroffenen. Allein in der EU machten Unternehmen dieser Branche durch Plagiate rund 3 Milliarden Euro Verlust jährlich, zudem würden rund 30.000 Arbeitsplätze verloren gehen.