Adidas und Reebok gehen gegen Fälschungen auf Instagram vor

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Mit einer gemeinsamen Klage gehen Adidas und Reebok jetzt gegen den Verkauf von Fälschungen auf sozialen Medien vor; besonderes Augenmerk legen die Sportartikelhersteller auf Instagram. Unter anderem klagen sie auch unlautere Wettbewerbsmethoden an, mit denen die Plagiate beworben werden.

Die Klage der beiden Unternehmen, die Mitte April beim US District Court for Southern Florida eingereicht wurde, richtet sich insgesamt gegen 53 Online-Händler potenzieller Fälschungen. Neben den Internet-Handelsplattformen eBay, Bonanza und iOffer sollen die Fälschungen besonders über den von Facebook betriebenen Social-Media-Dienst Instagram vertrieben worden sein.

Der Klage zufolge hätten die 53 Händler nicht nur illegale Nachahmungen von Adidas- und Reebok-Produkten verkauft; zusätzlich sollen sie unlautere Wettbewerbsmethoden verwendet haben, um Kunden weg von den Angeboten der Originalhersteller und hin zu den Fälschungen zu locken. So hätten die mutmaßlichen Fälscher der Anklage nach „grundlegend ähnliche bezahlte Werbe- und Marketingstrategien angewendet, die jedoch zu großem Maß auf einer illegalen Verwendung von Fälschungen sowie Markenrechtsverstößen gegen die Kläger beruhen, und von diesen profitiert.“

Adidas und Reebok sehen darin einen Missbrauch ihrer Marken, durch den der Strom der Internetkäufer zu den Online-Shops und Social-Media-Accounts der mutmaßlichen Fälscher gelenkt wird. Eine Technik, die auch direkte Nachteile für die Online-Präsenz der Originalhersteller mit sich bringe. „Dadurch gewinnen die Profile der [angeklagten] Verkäufer an Wert, während die Größe und der Wert des legitimen Marktanteils der Kläger verringert wird.“

In der gemeinsamen Klage fordern Adidas und Reebok eine einstweilige Verfügung gegen die mutmaßlichen Fälscher sowie die Deaktivierung aller von ihnen illegal genutzten Verkäuferprofile. Die Schadenersatzforderungen der Sportartikelhersteller belaufen sich je auf 2 Millionen US-Dollar pro Angeklagtem, also insgesamt rund 106 Millionen US-Dollar. Adidas und Reebok gehen ihrer Klageschrift zufolge davon aus, dass die Standorte der mutmaßlichen Fälscher unbekannt sind und sie aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Gewinne geheim halten oder übertragen, um sich etwaigen Schadenersatzzahlungen zu entziehen. Daher verlangen sie zudem, dass das Vermögen der mutmaßlichen Fälscher bis hin zu und einschließlich der geforderten Schadenersatzsumme in allen Finanzkonten, die mit den illegalen Verkäufen in Verbindung stehen, zurückgehalten und zur Begleichung verwendet wird.

Nach Einschätzung des Fachmagazins The Fashion Law wirft die Klage von Adidas und Reebok Licht auf ein weit verbreitetes Problem auf Instagram sowie sozialen Medien im Allgemeinen (wir berichteten). „Händler, die Fälschungen verkaufen sind in der Lage für gesponserte Beiträge zu zahlen und so ihre illegalen Waren zu bewerben“, kritisiert das Branchenmagazin. Dies geschehe vorsätzlich und unter grober Missachtung der Rechte der Markeninhaber.

Quellen: World Trademark Review, The Fashion Law

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