Alibaba: Neue Jahresbilanz zeigt Fortschritte gegen Piraterie

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Der chinesische Internetgigant Alibaba zieht Bilanz zu seinen Anti-Piraterie-Maßnahmen: Laut dem aktuellen Platform Governance Report hat Alibaba 2016 die Beschlagnahme von Fälschungen im Wert von rund 390 Millionen Euro unterstützt – doppelt so viel wie noch im Vorjahr.

Als Grund für den rasanten Anstieg sieht der Konzern seine neue, proaktive Vorgehensweise im Kampf gegen Produktpiraterie auf seinen Verkaufsplattformen. Dazu arbeitet Alibaba unter anderem gezielt mit nationalen Behörden zusammen und hat laut eigenen Angaben 2016 mehr als 1.180 Hinweise zur Strafverfolgung geliefert. Darüber hinaus habe das Unternehmen zur Festnahme von rund 880 Verdächtigen sowie zur Zerschlagung von mehr als 1.400 Produktionsstätten von Plagiaten beigetragen.

Auch beim Entfernen verdächtiger Angebote geht der Internetgigant aktiver vor und reagiert nicht ausschließlich auf Fälschungshinweise von Markeninhabern. Im letzten Jahr war dem Bericht zufolge die Anzahl der illegalen Produktangebote, die das Unternehmen proaktiv von seinen Verkaufsplattformen entfernt hat, rund 26 Mal so hoch wie die Anzahl verdächtiger Angebote, die erst auf Hinweis des Originalherstellers gelöscht wurden. Im Rahmen seiner Test-Buy Initiative hat Alibaba zudem rund 84.000 Produkte, die auf seinen Handelsplattformen angeboten wurden, selbst erstanden und auf ihre Echtheit überprüft. Rund 11,4 Millionen Euro hat das Unternehmen in diese Testkäufe investiert.

Immer mehr mache sich Alibaba auch moderne Technologien zunutze, wie etwa Big Data (wir berichteten), und gehe gerichtlich gegen Produktfälscher vor, erklärt Jessie Zheng, Chief Platform Governance Officer bei Alibaba. „Wir sind nicht nur der Betreiber der weltweit größten Onlinemärkte, sondern auch ein Vorreiter wenn es um den Schutz geistigen Eigentums im Onlinehandel geht. Kein anderes Unternehmen in der Welt hat dem Kampf gegen Fälschungen derart viele Ressourcen gewidmet, seien es Technologien, Mitarbeiter oder Kooperationen mit Markeninhabern, Regierungen und Strafverfolgungsbehörden.“

Laut dem Bericht zeigen die Maßnahmen Wirkung – so soll das Maß an Kundenzufriedenheit im Vergleich zu 2015 deutlich gestiegen und die Anzahl der Rückerstattungen infolge eines Fälschungsverdachts auf der Alibaba-Verkaufsplattform Taobao beispielsweise um rund 32 % gesunken sein.

Für nachhaltige Erfolge, so betont der chinesische Konzern, sei dabei eine enge Kooperation aller Stakeholder unerlässlich. Auch den Gesetzgeber sieht das Unternehmen in der Verantwortung. „Alibaba ist davon überzeugt, dass die chinesischen Gesetze und Strafen in Bezug auf Produktpiraterie verschärft werden müssen, um das Problem bei der Wurzel zu packen,“ so Zheng.

Quellen: Alibaba, Alizila, The Drum

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