Alibaba verschärft Anti-Piraterie-Maßnahmen

Nachdem der Internet-Gigant Alibaba immer wieder mit Fälschungsvorwürfen zu kämpfen hat, verschärft das Unternehmen jetzt weiter seine Anti-Piraterie-Maßnahmen. Damit will Alibaba den Vertrieb von Plagiaten auf seinen Online-Handelsplattformen deutlich reduzieren.

Bereits mehrfach wurde Alibaba von westlichen Unternehmen wie etwa Yves Saint Laurent und Gucci wegen der Verbreitung von Fälschungen auf seinen Handelsplattformen verklagt (wir berichteten). Jetzt startet der Internet-Riese mit einer neuen Anti-Piraterie-Offensive. Dazu gehört unter anderem der Einsatz von Big-Data-Technologien, mit denen über eine Milliarde Produktangebote auf Alibabas beliebten Online-Handelsplattformen Taobao und Tmall überwacht werden sollen.

Im Dezember hat Alibaba darüber hinaus eine sogenannte Platform Governance Unit gegründet, die die kommerzielle Regelung seiner Verkaufsplattformen übernehmen soll. Mit Matthew Bassiur, der zuvor bei Pfizer und Apple unter anderem für Marken- und IP-Schutz verantwortlich war, hat sich Alibaba auch namhafte Verstärkung an Bord geholt, um seine weltweiten Anti-Piraterie-Maßnahmen voranzubringen.

Alibabas Vorstandsvorsitzendem Jack Ma reicht es jedoch nicht aus, illegale Angebote von Taobao und Tmall zu verdrängen. Er will den verantwortlichen Fälschern gänzlich die Handlungsgrundlagen entziehen. Daher arbeitet Alibaba eigener Aussage nach eng mit den chinesischen Behörden zusammen, um direkt gegen Fälscher vorzugehen.

So habe das Unternehmen beispielsweise zwischen April und September vergangenen Jahres örtliche Strafverfolgungsbehörden dabei unterstützt, rund 330 Ermittlungen gegen vermeintliche Fälscher in die Wege zu leiten. Rund 280 davon sollen erfolgreich abgeschlossen worden sein. Auch habe Alibaba chinesische Polizeibehörden dabei unterstützt, mehr als 600 Produktionsstätten von Fälschungen zu schließen und zur Verhaftung von mehr als 700 Verdächtigen beigetragen.

„Wir wollen einen positiven Effekt auf unsere Gesellschaft haben“, erklärt Ma in einer Präsentation für Alibaba-Mitarbeiter im Firmensitz in Hangzhou. „Unser Ziel ist erst dann erreicht, wenn es für Fälscher keine Möglichkeiten mehr gibt, ihre Produkte zu verkaufen.“ So beschäftigt Alibaba nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 2.000 Vollzeitkräfte, die gegen Fälschungen auf Taobao und Tmall vorgehen. Auch habe der Internet-Gigant allein in den letzten zwei Jahren über 1 Milliarde Yuan (ca. 137 Millionen Euro) in den Kampf gegen Fälschungen investiert und wolle auch dieses Jahr den Investitionen keine Grenze setzen.

Quellen: Alizila, Yibada

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