Alibaba will enger mit Behörden kooperieren

Um den Handel mit gefälschten Produkten auf seinen Plattformen einzudämmen, hat der chinesische Internetkonzern Alibaba eine engere Kooperation mit chinesischen Behörden angekündigt. Alibabas Handelsplattformen sind für Plagiate bekannt.

Der chinesische Internetriese Alibaba wird zukünftig Transaktionsdaten von Verkäufen mit chinesischen Behörden teilen. Durch die engere Kooperation solle der Handel mit gefälschten Markenprodukten eingedämmt werden, sagt Jack Ma, Konzernchef und derzeit reichster Mann Chinas. Zur Alibaba Group gehören zwei Handelsplattformen, die für eine große Zahl von Plagiaten bekannt sind: alibaba.com, die weltgrößte Business-to-Business-Handelsplattform, und Taobao, das als chinesisches Pendant zu eBay und Amazon zu den meistbesuchten Internetseiten der Welt gehört.

Erst im Januar hatte die chinesische Staatliche Verwaltungsbehörde für Industrie und Handel dem Konzern vorgeworfen, auf Taobao den Handel mit minderwertigen Produkten und Plagiaten zuzulassen. Der Behörde zufolge sollen zwei Drittel der auf Taobao angebotenen Waren dort illegal vertrieben werden. Die jetzige Ankündigung Mas folgt einem Treffen mit einer weiteren Regulierungsbehörde, der Behörde für Qualitätsüberwachung, Inspektionen und Quarantänemaßnahmen.

Neben dem politischen Druck auf dem chinesischen Heimatmarkt steigt auch der internationale juristische Druck. Seit vergangenem September werden Alibaba-Aktien an der New York Stock Exchange gehandelt, der Börsengang war einer der größten aller Zeiten. Mit steigendem internationalem Engagement wachse auch das Risiko von Klagen, zitiert die South China Morning Post den Rechtsanwalt Mao Tong der amerikanischen Großkanzlei Squire Patton Boggs: Um Prozesse in den USA zu vermeiden, müssten Internethändler aktives Engagement gegen den Handel mit Fälschungen zeigen. Schon im vergangenen Sommer hatte Alibaba eine Offensive gegen den Handel mir Piraterie-Waren angekündigt, unter anderem sollten zwielichtige Händler mit einer Three-Strikes-Politik verbannt werden (wir berichteten).

Quellen: South China Morning Post, Reuters, onlinepc.ch

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