Belohnung für Piraterie-Hinweise ausgesetzt

Der Verband The Software Alliance (BSA) bietet erstmalig in Deutschland eine Belohnung für Hinweise auf mögliche Pirateriefälle. Informationen über unlizenzierte Software in Unternehmen können demnach bis zu 10.000 Euro einbringen.

Bis zu 10.000 Euro für einen Hinweis auf den Einsatz unlizenzierte Software in einem Unternehmen – dieses Angebot macht der Software-Verband BSA deutschen Angestellten seit Ende Oktober. Die tatsächliche Höhe der Belohnung ist dabei abhängig von den Umständen des Hinweises und dem Schadensersatz, den das ertappte Unternehmen bezahlen muss. Ausgezahlt wird nur, wenn der Hinweis auch tatsächlich zu einem erfolgreichen Urteil oder einem Vergleich geführt hat.

„Die Belohnung für Hinweise auf unlizenzierte Software in Unternehmen kann bis zu zehn Prozent der Schadensersatzzahlung betragen – bis zu einer Obergrenze von 10.000 Euro“, erklärt Georg Herrnleben, Senior Director Compliance & External Affairs, EMEA der BSA. „Wenn ein fundierter Hinweis bei uns eingeht, ergreifen wir die notwendigen rechtlichen Mittel gegen das betroffene Unternehmen“, so Herrenleben weiter.

Ähnliche Initiativen führt die BSA bereits in Ländern wie den USA, Großbritannien oder etwa den Niederlanden durch. Im Februar hatte Herrenleben jedoch noch eine Ausweitung auf Deutschland abgelehnt: „In manchen Ländern sind Belohnungen ein akzeptiertes Mittel, um Hinweise zu erhalten, in anderen Ländern wie Deutschland aber sind sie aus kulturellen oder historischen Gründen nicht angebracht.“, so Herrenleben damals gegenüber golem.de. Zu einem Anti-Piraterie-Post der BSA auf Facebook (Screenshot bei ITespresso.de), der die Aktion bewirbt, mischen sich positive und negative Kommentare.

Im Rahmen der Einführung des Belohnungssystems in Deutschland verweist die BSA auf eine Studie des Unternehmens IDC, gemäß derer jedes vierte Softwareprogramm in Deutschland unlizenziert ist. In der BSA sind zahlreiche Software-Hersteller zusammengeschlossen, darunter beispielsweise Adobe, Apple, Microsoft und Siemens. Deutsche Unternehmen, gegen die BSA 2012 vorging, zahlten nach Angaben des Verbands ca. 1,4 Millionen Euro Schadensersatz sowie rund 620.000 Euro nachträgliche Lizenzgebühren.

Quellen: BSA, golem.de

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