Cisco will stärker gegen Graumarkt und Fälschungen vorgehen

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Der IT-Hersteller Cisco will zusammen mit seinen Handelspartnern den Kampf gegen Graumarkt-Produkte und Plagiate intensivieren. Die Ankündigung von Cisco kommt kurz nachdem eine neue Studie festgestellt hatte, dass der illegale Handel mit IT-Produkten weiter wächst.

Das amerikanische IT-Unternehmen Cisco thematisierte auf seinem Cisco Partner Summit Anfang November in Las Vegas das wachsende Risiko, das der Graumarkt-Handel für Cisco und seine Vertriebspartner darstellt. Die deutliche Zunahme des Handels von gefälschten Produkten über nicht‑autorisierte Kanäle sei ein Problem, das Cisco sehr ernst nehme. Deshalb wolle man gegen Produktpiraterie und gegen Graumarkthandel mit IT-Produkten vorgehen.

Oliver Tuszik, globaler Leiter der Cisco Partner-Organisation, rief die Vertriebspartner des weltweit aktiven Unternehmens dazu auf, Cisco bei Hinweisen auf Fälschungen oder Graumarkt-Handel zu informieren. Handelspartner sollen sich an Cisco wenden, falls ein Verkauf aufgrund mutmaßlich illegaler Alternativangebote nicht zustande komme. Im Gegenzug sicherte er den Partnern Unterstützung im Kampf gegen illegale Wettbewerber zu.

Der gebürtige Kölner, der seit 2018 als Senior Vice President die Cisco Partner-Organisation im kalifornischen Silicon Valley leitet, teilte auch persönliche Erfahrungen mit den 3.000 anwesenden Vertriebspartnern. So habe er während seiner Zeit als CEO eines deutschen IT-Dienstleisters auch mit Graumarkt-Händlern konkurrieren müssen. Das Brand Protection-Team von Cisco sei ihm damals eine große Hilfe gewesen, indem es Kunden über die Risiken von Fälschungen informierte.

Graumarkt-Aktivitäten und Fälschungen sind ein wachsendes Problem für die IT-Industrie – zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des amerikanischen Wirtschaftsverbands Alliance for Gray Market and Counterfeit Abatement (AGMA). Graumarkt-Händler sollen demnach jährlich Produkte im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar vertreiben. Die gemeinsam mit der auf IP-Schutz spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei Milton Springut verfasste Untersuchung betont die Bedeutung des Markenrechts im Kampf gegen den Graumarkt-Handel.

Auch Cisco ging bereits rechtlich gegen den nicht autorisierten Handel seiner Produkte vor. So verurteile ein britisches Gericht beispielsweise 2018 einen Händler zu einer siebenstelligen Schadensersatzzahlung, da er illegal mit Parallelimporten von Cisco-Produkten gehandelt hatte, die von außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) importiert worden waren.

Quellen: Channel Partner Insight, Cisco, AGMA, The Register

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