Daimler warnt vor zunehmender Professionalität von Fälschern

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In seinem jüngst veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2016 warnt Daimler vor den negativen Folgen von Produktpiraterie sowie der zunehmenden Professionalität von Fälschern. Im Kampf gegen Plagiate seiner Produkte setzt das Unternehmen auf eine vielschichtige Strategie.

Der Automobil- und LKW-Hersteller geht konsequent mit einem eigenen Brand-Protection-Team gegen Fälschungen vor. „Unser Ziel ist es, die Big Player zu erwischen und ihre Herstellungs- und Vertriebsstrukturen zu zerstören“, erklärt Daimler-Markenschutzexperte Peter Stiefel. Globalisierung und Digitalisierung eröffneten den Fälschern immer neue Vertriebskanäle und führten zu zunehmender Vernetzung und Professionalität. „Zudem sehen wir häufig Verbindungen zur organisierten Kriminalität“, so Stiefel weiter.

Die Experten von Daimler arbeiten gezielt mit nationalen und internationalen Behörden zusammen und unterstützen beispielsweise Zollbeamte bei der Überprüfung von Warensendungen. Jedes Jahr werden so enorme Mengen an Fälschungen konfisziert. „Allein 2015 waren es über 1,6 Millionen“, erläutert Peter Stiefel. 2016 sollen es erneut rund 1,4 Millionen gewesen sein. Zudem ergreift Daimler verschiedene rechtliche Maßnahmen: „Strafrechtliche Verfahren, zivilrechtliche Klagen auf Unterlassung und Schadensersatz – wir wollen das Fälschungsgeschäft so unattraktiv wie möglich machen“, so Stiefel weiter.

Dabei ginge es vor allem auch um den Schutz der Kunden. „Plagiate sind optisch kaum von Originalteilen zu unterscheiden, qualitativ aber meist minderwertig und damit ein Risiko für Fahrzeuginsassen oder unbeteiligte Dritte“, erläutert Renata Jungo Brüngger, Daimler-Vorstandsmitglied für Integrität und Recht.

Besonderes Augenmerk legt Daimler daher auf Fälschungen sicherheitsrelevanter Ersatzteile. „Bei sicherheitsrelevanten Teilen wie zum Beispiel Bremsscheiben stehen tatsächlich Leib und Leben auf dem Spiel“, warnt Stiefel. „Wir wissen heute, dass die Wirkung eines gefälschten Bremsbelags um bis zu 100 Prozent schlechter ist als bei einem Originalteil. Das heißt: Der Bremsweg kann sich nahezu verdoppeln. Man kann sich leicht vorstellen, was das im Straßenverkehr bedeuten kann“, so der Experte weiter.

Eine zentrale Maßnahme ist für den Daimler-Konzern gezielte Kommunikation. Das umfasst beispielsweise anschauliche Produkttests gefälschter Ersatzteile, Informationen rund um Produktpiraterie auf einer eigenen Brand Protection-Webseite, sowie etwa ein Aufklärungsvideo für Kunden (siehe unten). Zudem stehen auch Informationsmaterialien und Schulungen für Zollbeamte im Fokus. Weltweit wurden 2016 nach Konzern-Angaben insgesamt 36 Schulungen für über 1.100 Teilnehmer durchgeführt.

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Quellen: Daimler, Securing Industry

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