Anfang Mai zerschlugen deutsche Strafverfolgungsbehörden einen mutmaßlichen Fälscherring in Berlin. Insgesamt rund 85 Beamte waren bei sieben Durchsuchungen im Einsatz, die sich gegen eine neunköpfige Bande richteten. Den Beschuldigten, sieben Männern und zwei Frauen, wird vorgeworfen, zusammen mit weiteren Mittätern nachgemachte Markenbekleidung und gefälschte Schuhe illegal aus der Türkei importiert und über verschiedene Kanäle vertrieben zu haben.
Seit mindestens Februar 2020 seien die 19- bis 53-jährigen Beschuldigten mutmaßlich aktiv gewesen, so die Behörden. Für ihre illegalen Geschäfte sollen sie nachgemachte Luxusartikel mittels Postsendungen und im Reiseverkehr aus der Türkei importiert haben. Für die eingeführten Waren entrichteten sie zudem keine Zollgebühren oder Einfuhrumsatzsteuer, so Behördeninformation. Die Plagiate habe die Bande dann in Deutschland über unterschiedliche Absatzwege weiterverkauft. Schätzungen gehen von einem Schaden von über 250.000 Euro aus.
Auf die Spur der Fälscher kamen die Beamten schließlich vor einiger Zeit bei einer Gepäckkontrolle am Berliner Flughafen Schönefeld. In der Folge wurden nun Anfang Mai mit sieben Durchsuchungen weitere Beweismittel gesichert. Der Termin für die Durchsuchungen wurde dabei extra so gewählt, dass zwei der Beschuldigten direkt am Flughafen mit Plagiaten in ihrem Reisegepäck abgefangen werden konnten, als sie aus der Türkei zurückkehrten. Medienangaben zufolge handelte es sich dabei um den mutmaßlichen Kopf der Bande und seine Lebensgefährtin.
An der Aktion beteiligt waren Beamte des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg sowie Beamte der Landespolizei Berlin und des Hauptzollamtes Potsdam. Die Ermittlungen dauern an.