Rund 87 Millionen Pfund (ca. 100 Millionen Euro) Umsatz entging Kriminellen im nordenglischen Manchester durch die aufsehenerregende Aktion, so Schätzungen der Behörden. Im Stadtteil Cheetham Hill hatten Beamte im Juni und Juli innerhalb von 14 Tagen über 200 Frachtcontainer durchsucht und insgesamt über 580 Tonnen illegaler Artikel konfisziert. Zu den beschlagnahmten Waren zählten neben enormen Mengen an gefälschter Kleidung auch nachgemachte Vapes sowie etwa Drogen und illegaler Tabak. Umfangreiche Ermittlungen sind nun in Gange, um die Herkunft der gefälschten Waren zu bestimmen und Beteiligte zu ermitteln und zu verhaften, so die Behörden.
Die Beschlagnahme‑Aktion ist Teil der sogenannten Operation Vulcan. Im Zuge dieser Kampagne geht unter anderem die Greater Manchester Police (GMP) seit Herbst 2022 verstärkt gegen Fälschungen im Großraum Manchester vor. Insgesamt über 100 Beamte arbeiteten jetzt bei der umfangreichen Razzia zusammen – beteiligt waren verschiedene Abteilungen der GMP, darunter beispielsweise auch die Hundestaffel oder Einsatzkräfte der Tactical Aid Unit. Unterstützt wurden die Beamten von Markenexperten sowie vom Sicherheitsunternehmen Lighthouse Security, das sich um die Wiederverwertung der beschlagnahmten Ware kümmert.
Einer von Operation Vulcans Spezialbeamten, Detective Inspector Christian Julien, geht davon aus, dass es diese Aktion der Manchester Polizei unter die Top drei weltweit der Einzelbeschlagnahmungen von gefälschten Waren schafft. Er betonte aber auch, dass der Kampf gegen Fälschungen trotz riesiger Aktionen wie dieser nicht vorbei sei und es weitere Maßnahmen geben müsse: „Dies mag unsere bisher größte Razzia gewesen sein, aber wir müssen auf diesen Bemühungen weiter aufbauen, um die kriminellen Netzwerke hinter diesen Aktivitäten zu identifizieren, deren einziges Interesse darin besteht, Profit zu machen, egal was es die Öffentlichkeit kostet“, so der Beamte.
„Dies ist eine der weltweit größten bekannten Beschlagnahmungen von gefälschten Waren im Landesinneren, die einen enormen finanziellen Gewinn für die beteiligten kriminellen Vereinigungen verhindert hat.“, erklärte Phil Lews, Director General der britischen Anti‑Counterfeiting Group. Er betont auch die Wichtigkeit von Kooperationen zwischen Behörden und ihren Partnern: „Die beispielhafte Arbeit, die Operation Vulcan und ihre Partner leisten, ist von entscheidender Bedeutung, um dieser wachsenden nationalen Bedrohung entgegenzuwirken.“
