Firmen verschmähen TLD-Markenschutz

Unternehmen zeigen bislang wenig Interesse, ihre Marken bei den neuen Top Level Domains (TLD) wie .bayern oder .shop zu schützen.

Mit den neuen Top Level Domains, die seit März 2013 schrittweise eingeführt werden, stehen Firmen auch vor neuen Markenschutz-Herausforderungen. Die Anzahl der Anmeldungen bei dem mit viel Aufwand geschaffenen ICANN Trademark-Clearinghouse, einer Clearingstelle für Markeninhaber, liegt jedoch noch nicht einmal im Promillebereich.

Aktuell verzeichnet das Clearinghouse rund 26.000 Anmeldungen, eine verschwindend geringe Zahl im Vergleich mit 1,2 Millionen eingetragenen Gemeinschaftsmarken in Europa. Nach Recherchen des Beratungsunternehmens Dotzon haben lediglich rund 25 % der im MDAX notierten Unternehmen und sogar nur 10 % der TecDAX-Firmen eine Registrierung im Clearinghouse vorgenommen.

Zahlreiche große Unternehmen sind dagegen bereits bei den neuen TLDs aktiv. So haben sich BMW und die Deutsche Post zum Beispiel die Endungen .bmw und .deutschepost gesichert. Neben diesen unternehmensspezifischen Endungen gibt es zahlreiche generische Domains, wie .bayern und .nrw oder etwa .shop, .kaufen oder .auto. Das Clearinghouse soll bei diesen generischen Domains Schutz vor unlauterer Verwendung von Markennamen bieten. Angemeldete Unternehmen erfahren beispielsweise, wenn eine ihrer gemeldeten Marken in einem Domain-Namen verwendet wird, und können dann gegen „Cybergrabber“ vorgehen.

Quellen: ICANN Trademark Clearinghouse, heise.de, Dotzon, Manager Magazin

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