FTDI startet neuen Anti-Fälschungs-Treiber

Der schottische Chip-Hersteller FTDI sorgt erneut für Schlagzeilen: Nachdem das Unternehmen zuvor für seine Anti-Piraterie-Maßnahmen in Kritik geraten war, soll ein neuer Hardware-Treiber jetzt die gewünschten Erfolge im Kampf gegen gefälschte USB-Interface-Chips bringen.

Bereits seit Januar 2016 wird der neue Anti-Fälschungs-Treiber des USB-Chip-Spezialisten FTDI über die automatischen Updates von Windows installiert. Erkennt die neue Treiber-Software dann einen gefälschten FTDI-Prozessor, manipuliert sie gezielt den Datenaustausch zwischen dem Computer und einem per USB angeschlossenen Hardware-Gerät.

So übermittelt der Treiber anstelle des eigentlichen seriellen Datenstroms die Textfolge „Non genuine device found“ („Fälschung gefunden“). Programme, die versuchen über den Treiber Daten vom USB-Gerät zu empfangen, könnten dann nicht mehr richtig funktionieren. Der Nutzer kann das angeschlossene USB-Gerät in der Folge für defekt halten, ohne dass es dies tatsächlich ist. Besonders problematisch kann dies beispielsweise auch bei industriellen Steuerungsgeräten sein, die relativ häufig über entsprechende Schnittstellen betrieben werden.

Bereits Ende 2014 hatte FTDI mit einer umstrittenen Anti-Fälschungs-Maßnahme für Empörung gesorgt (wir berichteten): Der Chip-Hersteller hatte einen Treiber auf den Markt gebracht, der direkt Fälschungen seiner Chips angriff. Als Folge funktionierten viele per USB angeschlossene Geräte nicht mehr richtig. Angesichts der großen Kritik sah sich FTDI damals gezwungen, den Treiber zurückzurufen.

Der neue Treiber sei jedoch weitaus weniger aggressiv, so Fred Dart, Chief Executive bei FTDI, in einem Interview für Adafruit: „Die gefälschte Hardware wird auf keine Weise beschädigt oder manipuliert. Der neue Treiber funktioniert lediglich in Kombination mit gefälschten Chips nicht.“

Quellen: Adafruit, Golem, Securing Industry

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