Gefälschte Apps bedrohen Smartphone-Shopper

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Derzeit überfluten gefälschte Shopping-Apps für Apple iPhones und iPads den App-Store des Unternehmens. Die Betrüger hinter den Apps missbrauchen dabei die Namen bekannter Marken und Händler, um unbedarfte Kunden zu täuschen. Ein besonderes Problem in der Vorweihnachtszeit.

Während viele der gefälschten Apps relativ harmlos seien und lediglich durch Spam und Pop-ups negativ auffielen, bestünde dennoch ein reelles Risiko für Kunden: So können Betrüger über die gefälschten Apps beispielsweise persönliche Daten stehlen, eingegebene Konto- oder Kreditkarteninformationen missbrauchen oder Endgeräte mit Schadsoftware infizieren.

Zuletzt sollen beispielsweise gefälschte iOS-Apps für die Sportartikelhersteller Puma, Nike und Adidas aufgetaucht sein, oder etwa für die Einzelhandelskette Foot Locker und Luxusmarken wie Dior und Jimmy Choo. Und das obwohl viele der betroffenen Marken und Händler eigene iOS-Apps betreiben. Um Kunden irrezuführen, bezahlen Betrüger sogar für Werbemaßnahmen, die ihren gefälschten Apps beispielsweise eine bessere Platzierung im App-Store ermöglichen.

Ein noch größeres Risiko bestehe jedoch für Unternehmen, die selbst gar keine App anbieten, so Chris Mason, Chief Executive beim App-Entwickler Branding Brand in Pittsburgh. In derartigen Fällen würden Kunden oft gar nicht erst skeptisch, weil es nicht mehrere scheinbar offizielle Apps für ein und dieselbe Marke gibt.

Hunderte der gefälschten Apps soll Apple bereits gelöscht haben. Für den Erfolg käme es jedoch auch auf die Rechteinhaber an, die aktiv illegale Apps melden müssten, so Ben Reubenstein, Chief Executive des amerikanischen App-Entwicklers Possible Mobile. Denn zahlreiche der gefälschten Apps tauchen bereits kurz nach dem Löschen in leicht modifizierter Version wieder im App-Store auf. So überprüft Apple zwar jede App bevor sie für den App-Store zugelassen wird; bei diesen Kontrollen liegt der Fokus jedoch häufig auf Schadsoftware und weniger auf potenziellen Markenrechtsverletzungen.

Kunden und Entwickler hätten die Möglichkeit, verdächtige Apps zu melden, woraufhin diese zügig untersucht werden, betont ein Sprecher des Apple-Konzerns gegenüber der New York Times. „Wir haben die betrügerischen Apps gelöscht und werden auch in Zukunft wachsam sein, um unsere Kunden vor riskanten Apps zu schützen.“

Hinweise auf eine möglicherweise gefälschte App können zum Beispiel schlechte Rechtschreibung, eingeschränkte Funktionalität sowie ein Mangel an Rezensionen, Vorgängerversionen oder Informationen zu den Entwicklern liefern.

Quellen: New York Times, Heise

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