Gefälschte Sicherheitskennzeichen bei Pharmaprodukten

In Malaysia stellten sich Sicherheitshologramme und Registriernummern für pharmazeutische Erzeugnisse jüngst als Anti-Fälschungs-Flop heraus. Anstatt Produkte fälschungssicherer zu machen, werden die Sicherheitskennzeichen oftmals selbst gefälscht.

Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Kosmetika müssen in Malaysia gemäß verbindlicher Vorschrift des Gesundheitsministeriums mit einer Registriernummer und einem Sicherheitshologramm versehen sein. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den heimischen Markt vor unregistrierten und gefälschten Produkten zu schützen. Anders als erwartet erwiesen sich die Sicherheitskennzeichen jedoch häufig als kostspieliger Misserfolg.

Hersteller und Importeure pharmazeutischer Güter, die den langwierigen und kostenintensiven Prozess zur Registrierung bei der Arzneimittelbehörde umgehen wollen, verwenden beliebige, aus der Luft gegriffene Registriernummern sowie gefälschte Sicherheitshologramme. Eine folgenschwere Entwicklung, da auf diese Weise auch Tür und Tor für potenziell gefährliche Medikamentenfälschungen sowie unerprobte Originalarzneien geöffnet wird.

Besonders groß ist das Problem in ländlichen Gebieten Malaysias, wo Haustürgeschäfte üblich sind und Medikamente außerdem oft direkt von Kliniken oder Ärzten vertrieben werden: „Apothekenketten verlangen und kontrollieren für gewöhnlich alle nötigen Dokumente bevor sie ein Produkt verkaufen. Wenn die Produkte jedoch direkt an der Haustür oder durch Kliniken vertrieben werden, gibt es vorher keine derartigen Kontrollen“, so der Leiter einer Apothekenkette.

Diejenigen Hersteller und Importeure, die sich ordnungsgemäß an die Kennzeichnungspflicht halten sowie große Summen in klinische Studien und Marketingkampagnen investieren, sehen das Gesundheitsministerium in der Pflicht. Genau hier fehlen jedoch nach Aussage der Behörde die Arbeitskräfte, um ausreichend Kontrollen durchzuführen. Zudem seien Haustürgeschäfte nur schwer zu überwachen. Deshalb überrascht es wenig, dass Schätzungen zu Folge insgesamt Produkte im Wert von rund 950 Millionen Euro jährlich (das entspricht circa einem Drittel des Arznei- und Nahrungsergänzungsmittelmarktes in Malaysia) nicht registriert sein sollen oder gefälschte Sicherheitskennzeichen tragen.

Quelle: Sun Daily

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